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Entwicklung pathogener Autoimmunreaktionen beim bullösen Pemphigoid

Fachliche Zuordnung Dermatologie
Förderung Förderung von 2012 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 202300395
 
Autoimmunerkrankungen weisen ähnlich den Tumorerkrankungen eine erhöhte Inzidenz im höheren Lebensalter auf. Die Mechanismen der Effektorphase verschiedener Autoimmunerkrankungen wurden bereits intensiv untersucht und sind bei einigen Erkrankungen gut charakterisiert. Hingegen ist die Entwicklung von Autoimmunität, die z. B. zur Produktion pathogener Autoantikörper führt, bislang weitgehend unerschlossen. Bei den Pemphigoiden handelt es sich um eine Gruppe von Blasen bildenden Dermatosen, die typischerweise im fortgeschrittenen Erwachsenenalter auftreten und durch ein prodromales, entzündliches, jedoch nicht bullöses Stadium gekennzeichnet sind. Ihre Prävalenz wird bislang deutlich unterschätzt, da es auch nicht bullöse Verlaufsformen gibt und bei alten Patienten mit pruritischen Erkrankungen bereits Autoantikörper nachweisbar sind, ohne dass die sonstigen Kriterien eines Pemphigoid erfüllt sind. Somit stellen die Pemphigoide ein ausgezeichnetes Modell für Untersuchungen der Evolution und Manifestation pathologischer Autoimmunreaktionen im fortgeschrittenen Erwachsenenalter dar. Das vorliegende Projekt soll durch die Verzahnung von Grundlagenforschung und klinischer Forschung die Charakterisierung der initialen Pathomechanismen zellulärer und humoraler Autoimmunität gegen Komponenten der dermoepidermalen Basalmembran bis zum Übergang in das Vollbild eines bullösen Pemphigoid ermöglichen. Hierzu werden wir die Spezifität autoaggressiver T-Zellen und spefizische Funktionen pathogener Autoantikörper, einschließlich ihrer molekularen Spezifität, den Isotypen und ihrer Glykosylierung, bei Patienten untersuchen und parallel in einem Mausmodell des Pemphigoid reproduzieren. Neben einem besseren Verständnis der Pathogenese der Pemphigoide erhoffen wir uns vom geplanten Projekt, bei älteren Patienten mit erhöhtem Risiko für ein Pemphigoid durch die Entwicklung neuer diagnostischer Assays die Diagnose eines Pemphigoid schneller gestellt werden kann und ggf. spezifischere Therapieansätze möglich werden. Die gewonnenen Erkenntnisse sind darüber hinaus ggf. hilfreich für ein besseres, allgenmeines Verständnis der Entstehung von Autoimmunerkrankungen im höheren Alter.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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