Detailseite
Projekt Druckansicht

SFB 1036:  Zelluläre Qualitätskontrolle und Schadensbegrenzung

Fachliche Zuordnung Biologie
Förderung Förderung von 2012 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 201348542
 
Erstellungsjahr 2021

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Ein fundamentales Prinzip des Lebens ist die Fähigkeit, die Funktionalität biologischer Systeme auch unter wechselnden Umweltbedingungen aufrechtzuerhalten. Zu diesem Zweck haben Organismen Schutzmechanismen entwickelt, die den Zustand und die Funktionalität ihrer Strukturen auf allen Ebenen überwachen: von Organen und Geweben, über Zellen, Zellorganellen und subzellulären Kompartimenten, bis hin zu molekularen Maschinen und einzelnen Makromolekülen. Zelluläre Überwachungssysteme erkennen Funktionsstörungen oder Schäden an einzelnen Komponenten und lösen adaptive Stressreaktionen aus, um das Überleben von Zellen oder Organismen zu gewährleisten, indem sie deren Reparatur, Beseitigung und Austausch koordinieren. Ein Versagen oder eine Fehlregulation dieser Überwachungsmechanismen steht im Zusammenhang mit dem Altern und einer Vielzahl von Krankheiten wie Krebs, Neurodegeneration und Entzündungskrankheiten. Der SFB1036 hatte das Ziel, ein molekulares Verständnis von Stressreaktionen und Überwachungsprozessen zu erlangen. Im Wesentlichen ist es hierfür erforderlich zu ergründen, wie Stress einzelne Moleküle, makromolekulare Verbindungen und zelluläre Prozesse beeinträchtigt, und wie Stresszustände und Schäden erkannt und Signale erzeugen, die eine adäquate Reaktion hervorrufen. In einer Zelle gibt es Dutzende verschiedener Qualitätskontrollwege, was eine vollständige Analyse sehr schwierig macht. Deshalb haben wir ein SFB-Konsortium gegründet, das es ermöglicht, ein breites Spektrum an strategischen Konzepten und Mechanismen zur Stressverarbeitung und -behebung vergleichend und synergetisch zu untersuchen. In den beiden Förderperioden wurden Überwachungssysteme für DNA, RNA und Proteine und die mit der Synthese dieser Moleküle verbundenen Prozesse (z.B. Transkription und Translation) untersucht. Diese Arbeiten führten zu neuen Erkenntnissen über Grundprinzipien auf mehreren Ebenen, einschließlich neuer Regulationsmechanismen, die einzelne Systeme auf der systemischen Ebene miteinander verknüpfen. Wir haben ausgewählte Stress-Sensoren und Signalmechanismen sowie die Prozesse zur Schadensbehebung und -beseitigung auf molekularer und struktureller Ebene genauer analysiert, mit einem Schwerpunkt auf der Qualitätskontrolle der zellulären Proteine. Insgesamt ist der SFB1036 in das Umfeld des Life-Science-Campus Heidelberg/Mannheim eingebettet und hat von der Expertise der sieben beteiligten Zentren für Grundlagenforschung und biomedizinischer Forschung (ZMBH, BZH, COS, DKFZ, EMBL, Medizinische Fakultäten Heidelberg und Mannheim) profitiert. Diese breit aufgestellte Struktur des Konsortiums hat die Basis für das Erreichen des langfristigen Ziels eines mechanistischen Verständnisses von zellulären Überwachungssystemen und Schadensreaktionen gebildet.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung