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Hierarchische Struktur und kontextbasierte Aufmerksamkeitslenkung

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 200708648
 
Komplexe natürliche Umgebungen erfordern, dass zu verarbeitende Reize strukturiert und gegliedert werden. Dabei greift das visuelle System auf Gruppierungsprozesse zurück, mittels derer fragmentierte Information zu kohärenten Einheiten bzw. Objekten integriert wird. Neben diesen perzeptuellen Strukturierungsprozessen spielt jedoch auch längerfristig erworbenes Wissen bzw. statistische Kovariation zwischen Objekten eine Rolle bei der Gliederung des visuellen Inputs. So konnte mit Hilfe des „Contextual Cueing“ Paradigmas gezeigt werden, dass ein Zielreiz in einer wiederholt dargebotenen Suchanordnung schneller entdeckt wird als in neuen, zufällig generierten Anordnungen. Dies zeigt, dass kontextbasiertes Lernen Wahrnehmungsinhalte gliedern bzw. Suchprozesse leiten kann. Im vorliegenden Projektantrag soll, auf Basis von eigenen Vorarbeiten, der Zusammenhang zwischen verschiedenen Formen der Strukturierung einer Szene bzw. eines Suchdisplays untersucht werden. Dabei sollen Gruppierungsprozesse und die daraus resultierende hierarchische Objektstruktur mit kontextbasierten Lernprozessen systematisch verglichen bzw. deren gegenseitiger Einfluss ermittelt werden. Geplant ist, im Rahmen von drei Fragenkomplexen sowohl psychophysische Experimente durchzuführen als auch Augenbewegungen und elektrokortikale Potentiale zu messen, und jeweils den Zusammenhang zwischen Kontextlernen und (1) gruppierter Struktur, (2) hierarchischen Objektebenen und (3) Objektrelationen in natürlichen Szenen zu untersuchen. Insgesamt besteht das Ziel des vorgeschlagenen Projektes darin, die Ordnungsprozesse zu beschreiben, die es ermöglichen, sowohl auf Basis von zuvor gelerntem Kontextwissen als auch durch Gruppierung eine visuelle Szene effizient zu strukturieren und höheren, attentionalen Verarbeitungsprozessen zugänglich zu machen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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