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'Power-sharing' in Post-Konflikt-Situationen: über die institutionellen Voraussetzungen für dauerhaften Frieden
Antragsteller
Professor Dr. Andreas Mehler
Fachliche Zuordnung
Politikwissenschaft
Förderung
Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 200000538
Die Mehrheit der Bürgerkriege während des Kalten Krieges endeten in einem militärischen Sieg einer der Konfliktparteien, in den 1990er Jahren gab es dagegen einen Anstieg von Konfliktlösungen durch Verhandlungen. In fast allen dieser kriegsbeendigenden Übereinkünften sind Power-sharing-Arrangements zwischen ehemaligen Kontrahenten von zentraler Bedeutung. Verfassungsregelungen in vielen der jüngeren Friedensabkommen beruhen auf diesen, aber auch politische Regelungsmuster in Krisenländern, die keinen vollen Bürgerkrieg erlebt haben. Power-Sharing in Postkonfliktsituationen hat aber eine sehr gemischte Erfolgsbilanz. Während es einige Beispiele von augenscheinlichem Erfolg gibt, gibt es auch Misserfolge und uneindeutige Fälle, in denen Machtteilungsarrangements fragil erscheinen und Grund für nur verhaltenen Optimismus bieten. Diese Unterschiede geben Anstoß zu folgenden Forschungsfragen:• Gibt es einen Zusammenhang zwischen bestimmten Institutionen der Machtteilung in postkonfliktiven Situationen und andauerndem Frieden?• Was sind institutionelle Voraussetzungen für ein erfolgreiches Post-Konflikt-Power-sharing? Welche Machtbefugnisse sollen aufgeteilt werden und in welchem Ausmaß? Welche Akteure müssen einbezogen werden?• Was sind wichtige Kontextfaktoren, um die Lösung eines Gewaltkonflikts zu erklären? Und wie verhalten sich diese Faktoren zu den Auswirkungen der Institutionen der Machtteilung?Unsere Argumentation konzentriert sich auf die institutionelle Inklusivität von Power-sharing: Wir nehmen an, dass für einen dauerhaften Frieden zunächst vor allem die Bildung von inklusiven Power-sharing-Institutionen notwendig ist, welche (a) den „inneren Kern“ politischer, militärischer, ökonomischer und territorialer Macht betreffen und (b) eine möglichst breite Auswahl an legitimen Akteuren einschließen. Um Generalisierungen und Spezifizierungen zu ermöglichen, verbindet unser Forschungsdesign ökonometrische Techniken und Fallstudien.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen