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"Edition und Übersetzung der Sanskrit-Inschriften der frühmittelalterlichen Rastrakuta-Dynastie von Manyakheta (8. bis 10. Jahrhundert)"

Subject Area Social and Cultural Anthropology, Non-European Cultures, Jewish Studies and Religious Studies
Term from 2011 to 2015
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 198803828
 
Final Report Year 2015

Final Report Abstract

Im Rahmen des Projekts ist eine Monographie zum Sanskrit-Inschriftenbestand der Rāṣṭrakūṭa-Dynastie verfaßt worden, die im Mittelalter über weite Teile Zentralindiens herrschte. Diese Arbeit umfaßt eine Einführung, die Edition der Sanskrit-Texte und eine englische Übersetzung der Urkunden. Damit werden die 80 heute bekannten Sanskrit-Inschriften der Rāṣṭrakūṭas erstmals in einem Corpus-Band versammelt sein. 95 Prozent des Corpus wurden neu gelesen. Den Sanskrittexten der Inschriften sind vollständige englische Übersetzungen beigegeben. Auch in dieser Hinsicht geht die Monographie über die Einzeleditionen insbesondere des 20. Jahrhunderts weit hinaus, bei denen immer seltener die Urkundentexte übersetzt wurden. Im Rahmen des Projekts flossen neuere Erkenntnisse aus der Indologie, der Epigraphik und der frühmittelalterlichen indischen Geschichte in die Übersetzungen ein. Das nun vorliegende epigraphische Corpus der Rāṣṭrakūṭa-Dynastie stellt wichtiges Beleg- und Textmaterial für weitere regional orientierte sowie komparativ ausgerichtete Forschungen zur Epigraphik, zur politischen, religiösen, sozialen und wirtschaftlichen Geschichte der indischen Vormoderne und zur Lexikographie des Sanskrit zur Verfügung. Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts verfügten indische Alt- und Mittelalterhistoriker in der Regel über epigraphische Kenntnisse. Diese Entwicklung ist seit einigen Jahrzehnten rückläufig, und Epigraphik gehört an zahlreichen Instituten für Geschichte des Altertums und Mittelalters bzw. für Sanskrit-Philologie nicht (mehr) zum Ausbildungsprogramm, weshalb die jüngere Historikergeneration vielerorts nicht mehr imstande ist, Quellen im Original zu lesen. Dies wiegt umso schwerer, als auch die Epigraphik als eigenständiges Fachgebiet gesamtindisch – mit Ausnahmen in Süd‑ und Ostindien – im Rückgang begriffen ist. Mit Band 42 der Epigraphia Indica für 1977/1978, der 1992 mit beinahe 15jähriger Verspätung gedruckt wurde, stellte der Archaeological Survey of India das Erscheinen dieses wichtigsten Publikationsorgans zur Edition inschriftlicher Neuentdeckungen für zwanzig Jahre ein. Band 43.1 wurde 2011/2012 – aus Anlaß des 150jährigen Bestehens des ASI – veröffentlicht; damit scheint die Serie aber nicht wiederbelebt worden zu sein. In jüngerer Zeit werden neu entdeckte Inschriften zunehmend von ausländischen Wissenschaftlern herausgegeben; dies gilt analog für Neueditionen bereits bekannten epigraphischen Materials.

 
 

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