Detailseite
Projekt Druckansicht

Der Einfluss von Yoga auf Körper- und Handlungsrepräsentationen sowie Selbst- und Fremd-Wahrnehmung

Antragstellerin Dr. Nicole David
Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2011 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 198773390
 
In den letzten Jahren konnte ein gestiegenes Interesse der kognitiven Neurowissenschaften an Meditation verzeichnet werden. Forscher zeigten, dass regelmäßige Meditationspraxis mit veränderter Kognition sowie Gehirnfunktion und Morphologie einhergeht. Yoga kann als eine weitere Form mentalen Trainings betrachtet werden, bei der ein Gleichgewicht zwischen Körper und Geist vor allem durch körperliche Übungen herbeigeführt wird. Obwohl Yoga weltweit häufig praktiziert wird, ist kaum etwas über dessen Auswirkungen auf Funktion und Struktur des Gehirns bekannt. In dem hier beschriebenen Forschungsvorhaben sollen langfristige Effekte der Yoga Praxis auf Körper-, Handlungs- und Selbstrepräsentationen untersucht werden, indem erfahrene Yoga-Praktizierende einer neuropsychologischen Testbatterie und mehreren Verhaltensexperimenten unterzogen werden. Dabei soll auch die Rolle von internen Signalen, zum Beispiel ausgehend von Muskeln und Gelenken, und eines ausgeprägten Raum-Lage Sinns - wie bei Yogapraktizierenden vorherrschend- im Vergleich zu visuellen oder externen Signalen für Körper-, Handlungs- und Selbstbewusstsein evaluiert werden. Somit gibt das vorliegende Forschungsvorhaben nicht nur Einblicke in die kognitiven Effekte des Yogatrainings, sondern auch in die Rolle interozeptiver Signale für ein kohärentes Körper- und Selbstbewusstsein und die Möglichkeit jenes zu trainieren und zu erweitern. Letztendlich ist dies nicht nur für die Kontrolle unserer eigenen Bewegungen, sondern auch für das Verständnis des Verhaltens anderer relevant, welches durch nonverbale Signale wie Körperhaltung oder Bewegung vermittelt wird. Yoga könnte somit erfolgreich zur körperzentrierten Behandlung von Störungen der sozialen Kognition und Sensumotorik, wie des Autismus, angewandt werden.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Italien
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung