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Biologische Chemie der Antimycine und Blastmycinone in Streptomyces ambofaciens

Fachliche Zuordnung Biologische und Biomimetische Chemie
Förderung Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 196441684
 
Erstellungsjahr 2016

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Verlauf des Projektes über die biologische Chemie der Antimycine wurden 41 Blastmycinon-Derivate synthetisiert, von denen 27 in Duftstoffextrakten von Streptomyceten als Naturstoffe identifiziert werden konnten. In Fütterungsexperimenten mit diversen fluorierten Anthranilsäurederivaten konnte gezeigt werden, dass die Biosynthese der Startereinheit 3-Aminosalicylsäure ausgehend von Anthranilsäure durch den Ringoxidationskomplex AntHIJKL unter Wanderung der Carboxylat-Funktion, nicht aber der Aminogruppe verläuft. Knockout-Experimente zu den vier in Streptomyces ambofaciens kodierten PPTasen zeigten, dass die Biosynthese der Antimycine sowohl von der pleiotropen PPTase Sco6673 als auch der Cluster-eigenen PPTase AntQ abhängt, wohingegen die Biosynthese der Blastmycinone nur von der PPTase AntQ abhängig ist. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Blastmycinone zumindest nicht nur Antimycin-Abbauprodukte darstellen, wie vormals vermutet, sondern auch durch die Enzyme des Antimycin- Biosynthesegenclusters gezielt hergestellt werden können. Ein neues Modell für die Antimycin-Biosynthese wurde auf Grundlage der experimentellen Daten entwickelt. Das ungewöhnliche Ergebnis, das ein Biosynthesegencluster für die Biosynthese von zwei Gruppen von Naturstoffen fungiert, ist bisher meines Wissens einmalig und soll in zukünftigen Folgeuntersuchungen weiter untersucht werden. Zu diesem Zweck sind unter Anderem die heterologe Expression von einzelnen Carrier-Proteinen und PPTasen sowie in vitro-Inkubationsexperimente mit den gereinigten Enzymen geplant.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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