Detailseite
Projekt Druckansicht

Ein Koloß auf tönernen Füßen. Das Gutachten des Wirtschaftsprüfers Karl Eicke über die Deutsche Arbeitsfront vom 31. Juli 1936, bearbeitet von Prof. Dr. Rüdiger Hachtmann (Berlin)

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2005 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 19638059
 
Kern der Edition ist die im Juli 1936 fertiggestellte, mehr als tausend Seiten umfassende Analyse der Deutschen Arbeitsfront (DAF) durch den Frankfurter Dozenten Karl Eicke. Aus seinem Gutachten wurden die Teile ausgewählt, die die Organisationsstruktur der DAF aufzeigen, deren Schwächen benennen und Eickes Reorganisations- und Rationalisierungsvorschläge enthalten. Das Eicke-Gutachten ist eine Schlüsselquelle für die Geschichte der DAF, weil in ihm die Berliner Zentrale der mit 25 Millionen Mitgliedern größten Massenorganisation des „Dritten Reiches" sowie ihrer Unterorganisationen wie der „NS-Gemeinschaft >Kraft durch Freude<" nicht nur im Detail beschrieben werden, sondern Eicke, einer der ersten deutschen Wirtschaftsprüfer, Unternehmensberater und Betriebswissenschaftler, ihre Struktur auch analytisch durchdringt und erhebliche Defizite offen legt. Der einzigartige Wert der Quelle für die Geschichte des „Dritten Reiches" insgesamt besteht darin, dass keine vergleichbare Denkschrift über die NSDAP oder eine andere Massenorganisation des NS-Staates existiert. Die in Eickes Gutachten erkennbare Binnenstruktur der Arbeitsfront, ein organisatorischer Wildwuchs, der die Regeln geordneter Bürokratie ignorierte und durch einen realen oder imaginierten „Führerwillen" ersetzte, zeigt das Spezifische des NS-Herrschaftssystems im Kleinen. Eine ausführliche Einleitung, Biogramme und Register erschließen den Band.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung