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Wallensteinbilder im Widerstreit. Eine historische Symbolfigur in Geschichtsschreibung und Literatur vom 17. bis zum 20. Jahrhundert

Fachliche Zuordnung Frühneuzeitliche Geschichte
Förderung Förderung von 2011 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 195244297
 
Albrecht von Wallenstein (1583-1634) übt auch heute noch eine ungebrochene Faszinationskraft aus. Seine historische Persönlichkeit wirkte dabei auf Zeitgenossen und rückblickende Beobachter polarisierend. Der aus Böhmen stammende Adelige wurde als kaiserlicher Generalissimus im Dreißigjährigen Krieg berühmt und vereint in seiner Person eine hohe Zahl konkurrierender Geschichts- und Zeitdeutungen zwischen dem 17. und 20. Jahrhundert. Unter dem Einfluss des dramatischen Werkes von Friedrich Schiller wurde Wallenstein zu einer, wenn nicht der Schlüsselfigur deutscher Nationalerinnerung. Der vorliegende Sammelband sucht Antworten auf Fragen, die an der Schnittstelle mehrerer Disziplinen stehen. Im Zentrum stehen die Wallensteinbilder in Geschichtsschreibung, Literatur und Kunst im Wandel der Epochen. Unter welchen gesellschaftlichen Bedingungen und zu welchem Zweck widmeten sich Deutsche, Österreicher und Tschechen, und zwar sowohl innerhalb wie außerhalb der Gelehrtenwelt, gerade dieser Persönlichkeit? Warum konnten einzelne Wallensteinbilder eine solche Wirkmächtigkeit erlangen? Welchen Einfluss spielten dabei tatsächliche Erkenntnisgewinne der sich professionalisierenden Geschichts- und Kulturwissenschaften? Erstmals werden in dem Buch die Wallensteinbilder vom 17. Jahrhundert bis zum 20. Jahrhunderts, von Wallensteins Zeitgenossen bis zu Golo Mann, in den Blick genommen. Der epochenübergreifende Zugriff auf eine einzelne historische Figur zeigt nicht nur die zeitliche Bedingtheit einzelner Deutungsmuster. Er liefert auch Einblicke in Strategien kultureller Hegemonie, Sinnstiftung und Symbolpolitik in Vergangenheit und Gegenwart.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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