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Moderne Therapeutika führen bei Patienten mit Multipler Sklerose zu drastischer Reduktion von Schubrate, Krankheitsprogression und Krankheitsaktivität im MRT. Die jüngst gehäuft auftretende progressive multifokale Leukenzephalopathie unter manchen Therapeutika bleibt bisher pathomechanistisch ungeklärt.
Antragsteller
Professor Dr. Aiden Haghikia
Fachliche Zuordnung
Molekulare und zelluläre Neurologie und Neuropathologie
Förderung
Förderung von 2011 bis 2013
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 194656860
Zunehmendes Verständnis relevanter Pathomechanismen der Multiple Sklerose (MS) hat zur Entwicklung hochspezifischer Therapieansätze geführt, die aber auch schwere virale Begleitinfektionen des Gehirns nach sich zogen. Die Pathomechanismen der unter monoklonalen Antikörpern (mAk), wie Natalizumab, Rituximab und Efalizumab auftretenden PML, einer JCV vermittelten, fatalen ZNS-Infektion, bei immunkompetenten MS (aber auch Psoriasis- und Arhtritis-) Patienten sind weiterhin ungeklärt. Bislang galt die PML als typisch assoziiert mit stark immungeschwächten Patienten (HIV, Leukämien u.a.). Wir haben in einer Pilotstudie mittels Messung der Aktivierbarkeit von Immunzellen als Ausdruck zellulärer Immunität in mehr als 500 MS Patienten mit verschiedenen Immuntherapien und 20 rezenten mAk- und HIV-assoziierten PML, ein sensitives Immunassay etabliert. Um eine hohe Spezifität zu erreichen und im Hinblick auf die Pathogenese der PML eine mögliche immungenetische Prädisposition aufzuzeigen, sollen in der Gruppe mögliche immunogenetische (HLA-Typenbestimmung o.g. PML) und immunologische Faktoren (CD4+/CD8+-Zellaktivierbarkeit nach antigenspezifischer Stimulation mit immunodominantem viralen Epitop) untersucht werden, die zum unerwarteten Auftreten von PML in MS Patienten führen. Wir versprechen uns davon, zum näheren Verständnis dieser JCV vermittelten Infektion des Gehirns beizutragen und damit eine prädiktiven Marker zur Erkennung von Risiko-Patienten zu erreichen.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
Großbritannien
Gastgeber
Professor Dr. Lars Fugger