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Europarteien auf Ostkurs. Der Einfluss der Europarteien auf osteuropäische Parteien und Parteiensysteme

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2011 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 194166306
 
Erstellungsjahr 2015

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Ziel des Projekts bestand in der Gewinnung empirisch fundierter Erkenntnisse zur Einflussnahme der Europarteien auf ihre osteuropäischen Partnerparteien. Zur Realisierung dieses Vorhabens wurde die Osterweiterung der EU auf der Ebene politischer Parteien - also die Osterweiterung der Europarteien - erstmals in einer theoriegeleiteten Studie auf Basis eines umfassenden Forschungsdesigns auf systematische Weise empirisch untersucht. Das Forschungsprojekt lieferte Antworten zu folgenden Fragen: (1) Wie verlief die Einflussnahme der Europarteien konkret und (2) welche relevanten Auswirkungen hatte sie auf die betroffenen mittel- und osteuropäischen Parteien und Parteiensysteme? Für das Projekt wurden die beiden größten Europarteien ausgewählt: die Sozialdemokratische Partei Europas (SPE) und die Europäische Volkspartei (EVP). Auf Seiten der mittel- und osteuropäischen Partner fiel die Wahl auf die ungarischen, slowakischen und rumänischen Parteien. Der Untersuchungszeitraum erstreckte sich von 1989 bis 2012. Die Untersuchung folgte einem „Mixed-Methods-Design", bestehend aus Inhaltsanalysen von Wahlprogrammen und Parteistatuten, Analysen von Parteidokumenten und Expertenintervrews. Das zentrale Ergebnis hinsichtlich der ersten Forschungsfrage ist, dass beide Europarteien zwei Strategien zur Einflussnahme auf ihre mittel- und osteuropäischen Partnerparteien anwendeten, um bei diesen eine „Westeuropäisierung" herbeizuführen: „Konditionalität" und „normative Überzeugung". Die beiden Einflussstrategien waren komplementär angelegt, im Hinblick auf die zweite Forschungsfrage hat das Projekt gezeigt, dass das Resultat der Einflussnahme der Europarteien eine „Westeuropäisierung" der mittel- und osteuropäischen Partner in drei Bereichen war: wettbewerbsstrategische Verhaltenswelsen (Parteiensystem-Dimension), Programmatik (Policy-Dimension) und innerparteiliche Demokratie (innerparteiliche Dimension). In Reaktion auf die Einfiussnahmen der Europarteien vollzogen die mittel- und osteuropäischen Partner auf allen drei Dimensionen entsprechende Parteienwandel. Das zentrale Forschungsergebnis des Projekts stellt die empirisch gesicherte Erkenntnis dar, dass die Europarteien SPE und EVP im Rahmen ihrer Osterweiterung starken Einfluss auf ihre Partnerparteien aus Ungarn, Rumänien und der Slowakei ausübten, und dass diese Einflussnahmen im Hinblick auf wettbewerbsstrategische Verhaltensweisen, Programmatik und innerparteiliche Demokratie maßgeblich zu einer Angleichung der mittel- und osteuropäischen Partner an die langjährigen westeuropäische Mitgliedsparteien der Europarteien beigetragen haben.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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