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Soziologie

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2011 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 194145956
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Projekt Väterliche Erwerbstätigkeit: Nicht nur die Erwerbstätigkeit von Frauen, sondern auch die der Männer wird durch die Familiengründung beeinflusst. Anders als bei Frauen ist jedoch die Richtung dieses Effekts nicht eindeutig. Während ältere Väter sowie Väter mit einer nichterwerbstätigen Partnerin ihre Arbeitszeit tendenziell ausweiten, neigen jüngere Väter und solche mit einer vollzeiterwerbstätigen Partnerin zu einer Reduktion der Arbeitszeit. Unsere international vergleichenden Analysen zeigen ferner, dass die väterlichen Arbeitszeiten durch die vorherrschenden sozialpolitischen Rahmenbedingungen beeinflusst werden. In Ländern mit großzügigen Elternzeitregelungen für Mütter weiten Väter ihre Arbeitszeit tendenziell aus. In Ländern, die hingegen gut bezahlte Elterngeldmonate für die Väter reservieren, reduzieren Väter ihre Erwerbstätigkeit nach der Geburt eines Kindes. Öffentliche Kinderbetreuungseinrichten haben keinen Einfluss auf die Arbeitszeit von Vätern. Projekt Kindliches Wohlbefinden: Atypische Arbeitszeiten haben in Deutschland nur geringe negative Folgen für das Wohlergehen von Kindern. Signifikant negative Effekte zeigen sich nur, wenn beide Elternteile regelmäßig am Abend oder nachts arbeiten. Der negative Effekt von Abend- und Nachtarbeit wird wesentlich über das Erziehungsverhalten mediiert: Atypische Arbeitszeiten bedingen einen rigiden Erziehungsstil und negative Eltern-Kind Kommunikation, die wiederum internalisierte und externalisierte Verhaltensstörungen mit sich bringen. Ferner zeigen sich negative Effekte des väterlichen Pendelverhaltens auf das kindliche Wohlbefinden. Insgesamt sind die Effekte der atypischen Arbeitszeiten und des Pendelns jedoch als gering einzustufen. Darin unterscheiden sich unsere Befunde für Deutschland von US-amerikanischen und australischen Studien, in denen deutlich stärkere Effekte konstatiert wurden. Projekt Elterliche Lebenszufriedenheit: Insgesamt hat in Deutschland die Elternschaft keinen nachhaltigen positiven Effekt auf die Lebenszufriedenheit. Dies liegt maßgeblich daran, dass positive Effekte auf das emotionale Wohlbefinden der Eltern durch finanzielle, psychosoziale und zeitliche Belastungen kompensiert werden. Allerdings zeigen international vergleichende Analysen starke Unterschiede zwischen einzelnen Ländern. In Ländern mit einer familienfreundlichen Sozial- und Familienpolitik berichten Eltern eine höhere Lebenszufriedenheit als kinderlose Personen, wohingegen in Ländern mit nur geringer Unterstützung für Familien die Lebenszufriedenheit der Eltern niedriger ist als die der Kinderlosen. Da Fertilitätsabsichten letztendlich auch durch die zu erwartende Lebenszufriedenheit beeinflusst werden, können sich familienpolitische Regelungen, die die elterliche Lebenszufriedenheit positiv beeinflussen, ebenfalls indirekt das Fertilitätsverhalten prägen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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