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Die Chinesische Vierte Mai Bewegung 1919 im Globalen Kontext
Antragsteller
Professor Dr. Klaus Mühlhahn
Fachliche Zuordnung
Sozial- und Kulturanthropologie, Außereuropäische Kulturen, Judaistik und Religionswissenschaft
Förderung
Förderung von 2011 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 47611949
Die Vierte Mai Bewegung 1919 gilt in der Geschichtswissenschaft als grundlegender Wendepunkt der nationalen Erweckung und als Moment der Wiedergeburt Chinas als moderne Nation. Die Vierte Mai Bewegung wollte eine kulturelle und nationale Erneuerung Chinas, die sich vor allem gegen die konfuzianische Traditionen wandte und die Übernahme westlicher Ideen und westlicher Demokratie propagierte. Ausgangspunkt waren Studentendemonstrationen in Peking und anderen Städten am 4. 5. 1919 gegen den Versailler Vertrag, der die ehemaligen deutschen Rechte und Territorien in China auf Japan übertrug. Den folgenden Ausführungen liegt jedoch ein etwas breiteres Verständnis der Vierten Mai Bewegung zu Grunde. Es werden damit nicht nur die Ereignisse in China im Mai 1919 beschrieben, sondern darüber hinausgehend die geistig-literarisch-politischen Strömungen der Zeit zwischen 1915 und 1925 angesprochen. Die traditionelle Einschätzung der Vierten Mai Bewegung übersieht jedoch, dass die 4. Mai Bewegung zwar einerseits nationalistisch war, sich aber andererseits als Teil eines globalen politischen Prozesses des anti-kolonialen Protests verstand. Akteure in weit entfernten Gebieten der Welt, darunter auch in China, begannen sich als Teil einer weltumspannenden Bewegung des anti-kolonialen Aktivismus zu begreifen - und das in einer Weise und Intensität die in der modernen internationalen Geschichte bis dahin beispiellos war. Das Teilprojekt ziert darauf ab, die Art und Bedeutung globaler Verbindungen für die nationalistische Bewegung des Vierten Mai in der modernen chinesischen Geschichte zu rekonstruieren. Die Analyse konzentriert sich dabei auf die Auswirkungen globaler Vernetzungen und Transfers auf die Proteste am und nach dem 4. Mai 1919 in China. Elemente eines globalen Protestrepertoires sowie einer globalen politische Rhetorik spielten eine wesentliche Rolle in den Vorstellungen, Erwartungen und Mobilisierungsstrategien der Teilnehmer an den Demonstrationen. Das Teilprojekt wird die Akteure und die von ihnen geleisteten Transfers und Interaktionen untersuchen, durch die anti-koloniale Ideen, Protestformen, Symbole, Nachrichten und Bewegungen in weiten Teilen der Wert miteinander in Verbindung gebracht wurden.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Teilprojekt zu
FOR 955:
Akteure der kulturellen Globalisierung, 1890-1940