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Hormonelle und serotonerge Modulation neuronaler Netzwerke der Informations- und Emotionsverarbeitung bei Patientinnen mit Anorexia Nervosa
Antragsteller
Professor Stefan Ehrlich, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Biologische Psychiatrie
Förderung
Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 193778817
Im Vergleich zu anderen neuropsychiatrischen Krankheitsbildern sind biologische Forschungsansätze im Bereich der Essstörungen bisher unterrepräsentiert. Es wird angenommen, dass den relativ spezifischen Symptomen der Anorexia Nervosa (AN) allgemeinere neuropsychologische und sozial-kognitive Beeinträchtigungen zu Grunde liegen. Deshalb werden in dem beantragten Forschungsvorhaben die neuronalen Korrelate und Netzwerkeigenschaften von impliziter Informationsverarbeitung, kognitiver Kontrolle von Emotionen und Belohnung bei Patientinnen mit AN mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) untersucht. Um sekundäre Folgen der Unterernährung von prädisponierenden Faktoren zu trennen, werden sowohl akut untergewichtige als auch gewichtsrehabilitierte Patientinnen eingeschlossen. Des Weiteren wird untersucht, ob die im akuten Zustand der AN vorhandenen Veränderungen der Serumkonzentration wichtiger Hormone mit Funktionen im Energiehaushalt, bei Kognition und belohnungsabhängigen Verhalten (Leptin, Ghrelin, AGRP) die beschriebenen psychologischen Basalfunktionen (und neuronalen Pendants) zusätzlich beeinträchtigen und somit zu einer Chronifizierung der Erkrankung beitragen. Abschließend wird durch eine Wiederholung der Untersuchungen nach akuter Tryptophandepletion geprüft, ob die bei gewichtsrehablitierten AN beschriebene hyperserotonerge Dysfunktion zur Erklärung einiger der o.g. psychologischen Defizite herangezogen werden kann. Die Identifikation von Zusammenhängen mit appetitregulierenden Hormonen und dem serotonergen System erlauben Erkenntnisse über Pathomechanismen bei und die Entwicklung neuer Therapieansätze für Patientinnen mit AN.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen