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Ursachen und Wandel familialer Armut in Deutschland, 1962 bis 2008. Eine theoretische und empirische Analyse

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 193340261
 
Der Kampf gegen Kinderarmut ist auf nationaler wie auf europäischer Ebene hoch auf der politischen Agenda angesiedelt. Dennoch hat sich der Anteil armer Familien in der Bundesrepublik seit den 1970er Jahren bis heute erhöht und auf einem überdurchschnittlichen Niveau verfestigt. Bislang liegen jedoch keine empirischen Studien vor, die in befriedigender Form erklären, weshalb es zu diesem Sachverhalt kam. Die empirische Forschung zum Wandel familialer Armut bearbeitet das Thema bislang deskriptiv oder konzentriert sich in kurzfristigen Zeitvergleichen auf einzelne, vorwiegend individuelle Ursachen des Phänomens.Das beantragte Projekt hat zum Ziel, die Gründe für die zeitliche Persistenz des überdurchschnittlich hohen Armutsrisikos familialer Lebensformen seit den 1960er Jahren bis heute systematisch zu untersuchen. Dieses wird unter Zugrundelegung eines theoretischen und empirischen Mehrebenenmodells erfolgen, das die ökonomische Situation von Familien als Funktion individueller und struktureller Faktoren im Zusammenspiel mit zeitlichen Veränderungen der deutschen Sozialstruktur begreift. Anknüpfungspunkte sind die sich in diesem Zeitraum ereignenden ökonomischen, (Inner-)familialen, demografischen und politisch-institutionellen Wandlungsprozesse - wie die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes, die Veränderung der Familienformen, die Zunahme kinderloser Paare und die Umgestaltungen des sozialpolitischen Unterstützungssystems. Die Hypothesen des Projektvorhabens werden dabei durch einen theoretisch integrativen Ansatz fundiert und auf Basis eines repräsentativen, um Makroindikatoren angereicherten Mikrozensus-Trendfiles überprüft. Zentrale Fragen lauten: Wie lässt sich die Zunahme familialer Armut in der Bundesrepublik erklären? Zu welchen Teilen ist sie auf strukturelle und zu welchen Teilen auf individuelle Einflussgrößen zurückzuführen? Hat sich deren Erklärungskraft im Zeitverlauf gewandelt? Und welche relative Rolle spielen Kompositionseffekte, wie die sich Im Beobachtungszeitraum ereignende Zunahme des Anteils Alleinerziehender und kinderloser (Doppelverdiener-)Paare?
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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