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Kaufunktion bei Mammaliamorpha mit nagerähnlichen Bezahnungen
Antragsteller
Professor Dr. Thomas Martin
Fachliche Zuordnung
Paläontologie
Förderung
Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 25905019
In der Evolutionsgeschichte der Säugetiere sind mehrfach unabhängig voneinander Bezahnungen mit (pro-)palinaler Kieferbewegung (vorwärts-rückwärts) entwickelt worden. Unter den placentalen Säugetieren ist dieser Kaumodus typisch für viele Nagetiere (z.B. Muroidea), der nach Artenzahl erfolgreichsten Säugetiergruppe. Verschiedene mesozoische Säugetiergruppen haben diesen Kaumodus unabhängig von den Nagetieren entwickelt, von denen die Multituberculaten die prominenteste und langlebigste (Mittlerer Jura bis Eozän) sind und die oftmals als die „Nagetiere des Mesozoikums“ bezeichnet werden. Ihr evolutiver Erfolg wird auch auf ihr hoch effizientes Gebiss zurückgefürt. Daneben gibt es noch eine Reihe weiterer Gruppen, wie etwa die mammaliamorphen Tritylodonta (z.B. Oligokyphus), die Haramiyioidea, sowie die enigmatischen Gondwanatheria der Südhalbkugel, die konvergent vergleichbare Bezahnungen (pro-)palinaler Kaubewegung entwickelt haben. In dem Projekt sollen die Bezahnungen dieser Gruppen vergleichend-funktionell anhand hochaufgelöster 3D-Modelle und einer computergestützten Simulation der Kaubewegung untersucht werden. Durch eine Quantifizierung von Attritions- und Abrasionsfacetten mit dem Occlusal Fingerprint Analyzer sowie eine Microwear-Analyse werden grundlegende neue Erkenntnisse zur Entstehung und Funktionalität dieses Erfolgsmodells der Säugetierbezahnung erwartet.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen