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Rolle der Untereinheitenzusammensetzung von hippokampalen N-Methyl-D-Aspartat (NMDA)-Rezeptoren bei der Aufhebung von Angst
Antragstellerin
Ivana Mesic, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Biologische Psychiatrie
Förderung
Förderung von 2011 bis 2013
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 193237260
Angstbasiertes Lernen ist die Grundlage für Angststörungen, wie z.B. posttraumatisches Stress-Syndrom. Das Wissen, wie solche Funktionsstörungen behandelt werden, basiert u.a. auf der Pavlovschen Verhaltensforschung. Dabei wird ein kausales Verhältnis zwischen einem neutralen/konditionierten und einem negativen/unkonditionierten Stimulus gebildet, was eine Angstreaktion auslöst. Wenn jedoch fortlaufend der neutrale Stimulus alleine präsentiert wird, kommt es zur Aufhebung der konditionierten Angst. Dies ist keine absolute Tilgung der Angst, sondern neues Lernen. Dieses Lernen findet statt, wenn beim Vergleich der erwarteten und erlebten Ereignissen eine Diskrepanz festgestellt wird. Wenn jedoch das Aufbauen von Erwartungen verhindert wird, findet auch keine Aufhebung der Angst statt.Konditionierung und Aufhebung der Angst hängen stark vom Hippokampus ab. Dieser ist wichtig für Prozesse, die die Umgebung betreffen, sowie den Vergleich zwischen erwarteten und erlebten Ereignissen. Ein zentrales Signalmolekül dabei ist die hippokampale extrazellulär signalregulierte Kinase (ERK), welche während der Aufhebung von Angst somatonuklear phosphoryliert wird. Diese beiden Prozesse sind aufgehoben, wenn die Ausbildung von adäquaten Schock-Erwartungen verhindert ist. Es bleibt jedoch offen, welcher Mechanismus dieses ERK-Phosphorylierungsmuster verursacht.Die Phosphorylierung von ERK hängt stark von N-Methyl-D-Aspartat Rezeptoren (NMDARs) ab. Sie vermitteln erfahrungsbedingte Vorgänge an der Synapse, welche dem Lernen und Gedächtnis zugrundeliegen. Dabei determiniert v.a. die NMDAR-Untereinheiten(UE)-Komposition die Trennung der Signalwege auf bestimmte Zellkompartimente. Ein Einblick in solche Prozesse wurde bei Studien mit NR1/NR2-NMDARs gewonnen. Die Rolle von NR2- und NR3-UE bei solchen Signalwegen ist noch unbekannt. Somit soll hier die Hypothese untersucht werden, wie die Aufhebung der Angst vor der Umgebung, von der UE-Komposition der hippokampalen NMDARs abhängt.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
USA
Gastgeberin
Professorin Dr. Jelena Radulovic