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Keramikproduktion und Absatzraum. Ein wirtschaftsarchäologisches Modell zu Herstellung und Absatz von Gebrauchskeramik im nördlichen Teil Obergermaniens vom 1. bis 4. Jahrhundert n.Chr.
Antragsteller
Professor Dr. Hans-Markus von Kaenel; Dr. Oliver Mecking
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung von 2011 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 192967395
Die archäologisch-archäometrische Pilotstudie zielt auf die systematische Untersuchung von Produktion und Distribution römischer Gebrauchskeramik in einem bestimmten historischen Raum, dem nördlichen Obergermanien. In einem ersten Schritt werden für die aus diesem Raum bekannten 22 Töpfereistandorte alle mit der Keramikproduktion zusammenhängenden Befunde und Funde vereinheitlichend erfasst, ergänzt und zusammen mit den geochemischen Referenzdaten in einem Töpfereikataster und zugehörigem Keramikrepertorium zusammengefasst. Im zweiten Schritt soll die Gebrauchskeramik aus einem Testraum (Südhessen) zusammengestellt, in ihrer Ansprache vereinheitlicht und übersichtlich erschlossen werden. Aus 16 Fundorten stehen dafür rund 6100 Gefäße bzw. Fragmente zur Verfügung. Sie werden alle mit Hilfe eines neuen, portablen energiedispersiven Röntgenfluoreszenz- Spektrometers auf ihre geochemische Zusammensetzung hin analysiert. Mit Hilfe bi- und multivariater statistischer Methoden soll dann im Abgleich mit den Referenzdaten aus den Töpfereistandorten/Töpfereien die Herkunft der Gebrauchskeramik im Testraum bestimmt werden. Darauf aufbauend werden – unterteilt in geeignete Zeitscheiben im Zeitraum vom 1. – 4. Jh. n. Chr. – raumbezogen die Produktion und Distribution von Gebrauchskeramik nach unterschiedlichen Parametern beschrieben, zusammengefasst und in einem wirtschaftsarchäologischen Modell verallgemeinert.Der Einsatz eines mobilen Analysengerätes im geplanten großen Umfange stellt für die Archäologie der römischen Provinzen eine Neuerung dar, die für die Keramikforschung insgesamt hervorragende Perspektiven eröffnet. Der Mitantragsteller begleitet den Einsatz des Gerätes, die Messergebnisse werden überprüft und evaluiert.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen