Die Entwicklung eines Kompetenzstruktur- und -stufenmodells zur geographischen Systemkompetenz (GeoSysKo)
Final Report Abstract
Die nationalen Bildungsstandards im Fach Geographie weisen das Systemkonzept als zentrales Basiskonzept aus. Die Vermittlung einer geographischen Systemkompetenz stellt eine besondere Herausforderung dar, da im Sinne des Brückenfachcharakters physio- und humangeographische (Sub-)Systeme in ihrer Wechselwirkung betrachtet werden. Die Zielsetzung des geplanten Projekts bestand in der empirischen Fundierung eines normativ-bildungstheoretischen Struktur- und Stufenmodells zur Systemkompetenz im Geographieunterricht für den Mittleren Schulabschluss. Zur Erfassung geographischer Systemkompetenz wurden 17 verschiedene geographische Aufgabenstämme (u.a. zu den Themen Klimawandel, fairer Handel, Bodenversalzung) mit insgesamt 141 Testitems entwickelt. Diese wurden in einem Multi-Matrix-Design 1926 Schüler/innen der neunten Jahrgangsstufe in allen drei Schularten im Bundesland Bayern zur Bearbeitung vorgelegt. Zusätzlich wurden zur Kontrolle der Lese-Geschwindigkeits- und Verständnistest sowie der Test zur Erfassung fluider Intelligenz durchgeführt und die Daten Alter, Geschlecht, die Sprache im heimischen Kontext sowie die Noten in den Fächern Deutsch, Mathematik und Geographie erfasst. Im Rahmen eines Chi-Quadrat-Differenzentests zeigt sich hinsichtlich Reliabilität, Varianz und Modellgüte (BIC), dass ein zweidimensionales Kompetenzmodell mit den Dimensionen „Systemorganisation & -verhalten“ und „systemadäquate Handlungsintention“ die empirischen Daten am besten abbildet. Der Ergebnisse der OLS Regression zur Vorhersage der empirischen Itemschwierigkeiten bestätigen die zuvor theoretisch angenommenen drei Niveaustufen, denen als schwierigkeitsgenerierendes Merkmal die Art der Vernetzung (monokausal, linear, komplex) zugrunde lag. Demnach können 29% der Varianz in den Schwierigkeiten der Items, die die erste Dimension (Systemorganisation und Systemverhalten) messen, durch die angenommene Stufung erklärt werden. Für Dimension 2 (Systemadäquate Handlungsintention) beträgt der Wert sogar 57,2%. Dieser differentielle Befund stärkt die Faktorstruktur, die den Analysen zugrunde liegt.
Publications
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(2014). Denken lernen in Zusammenhängen. Systemkompetenz als Schlüssel zur Steigerung der Eigenkomplexität von Schülern. Praxis Geographie, 4, 4-8
Mehren, R., Rempfler, A. & Ulrich-Riedhammer, E. M.