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Entwicklung neuartiger Biokatalysatoren zur chemo-enzymatischen Totalsynthese komplexer, antiinfektiver Peptid-Naturstoffe und von Analoga mit optimierter biologischer Aktivität

Fachliche Zuordnung Biologische und Biomimetische Chemie
Förderung Förderung von 2011 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 191312969
 
Erstellungsjahr 2021

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Naturstoffe sind faszinierende Blaupausen für die Entwicklung kleiner Moleküle als Wirkstoffe. Aufgrund der strukturellen Komplexität von Naturstoffen ist ihre Herstellung und Modifikation eine große Herausforderung, die zu vielen Innovationen in der synthetischen organischen Chemie geführt hat. Im Rahmen dieses Projekts wollten wir daher neue biokatalytische Ansätze für den Zugang zu komplexen mikrobiellen Metaboliten unter Verwendung biosynthetischer Enzyme in späten oxidativen Modifikationen entwickeln. Die anfänglichen Projektziele wurden durch die Entwicklung effizienter Synthesewege zu linearen Vorläuferpeptiden von Biarylhaltigen Peptiden (BCP) und die rekombinante Produktion aller erforderlichen Biokatalysatoren (Cytochrom P450- Kopplungsenzyme, Elektronen-Shuttling-Enzyme, Cofaktor-Regenerationssysteme) erreicht. Letztendlich führte das Projekt zur ersten Carrier-Protein-freien, chemo-enzymatischen Totalsynthese einer Klasse von BCPs, den antibiotischen Arylomycinen. Dies ist ein entscheidender Fortschritt bei der Anwendung dieser natürlichen Kreuzkupplungsprinzipien in der Biokatalyse. Das Projekt wurde außerdem signifikant auf andere enzymkatalysierte oxidative Prozesse ausgeweitet, die strukturell herausfordernde kleine Moleküle liefern. Dies beinhaltete die Aufklärung der oxidativen Kreuzkupplungschemie in der Ambigol-Biosynthese, die biokatalytische Totalsynthese der Sorbicillinoid-Naturstoffklasse unter Verwendung der FAD-abhängigen Monooxygenase SorbC und die Entdeckung einer beispiellosen, versteckten Promiskuität und Bimodalität der α-Ketoglutarat-abhängigen Dioxygenase AsqJ. Das Projekt lieferte auch eine neue synthetisch-biologische Methode zur optimierten Klonierung, der Rekonstruktion und rekombinanten Expression von Naturstoff-Biosynthesewegen - Direct Pathway Cloning (DiPaC). Diese Methode hat im Verlauf dieses Programms nicht nur zur Schaffung robuster Expressionsplattformen für bekannte und neue Naturstoffe geführt, sondern wird nun auch in großem Umfang auf interessante neue Biosyntheseprobleme in unserem Labor und darüber hinaus genutzt.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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