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Weiterausbau der Bibliothek des Leopold Wenger-Instituts
Antragsteller
Professor Dr. Alfons Bürge
Fachliche Zuordnung
Alte Geschichte
Grundlagen des Rechts und der Rechtswissenschaft
Grundlagen des Rechts und der Rechtswissenschaft
Förderung
Förderung von 2011 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 190434417
Die Bibliothek des Leopold-Wenger-Instituts knüpft an das Forschungsprogramm des Namensgebers an. Das zeigt sich nicht zuletzt darin, dass sie den Kulturraum des antiken Mittelmeers einschließlich des alten Orients in die juristische Forschung einbezieht und das Verbindende, beispielsweise in den Einrichtungen des Handels, sucht und nicht das Trennende betont, wie das eine national ausgerichtete Geschichtsschreibung zu tun pflegte. Daher dokumentiert die Bibliothek einerseits die römisch-rechtliche Dogmatik und Dogmengeschichte möglichst vollständig. Hinzu kommt eine wichtige Abtei-lung für griechisches Recht, viel umfangreicher ist jedoch der Bereich der literarischen Quellen sowie der papyrologischen und epigraphischen Zeugnisse. Während die papyrologische Bibliothek wohl vollständig ist, dokumentiert die Abteilung zur griechischen und römischen Epigraphik das wichtigste Inschriftenmaterial; zur Vervollständigung kann man auf die „Kommission für Alte Geschichte des Deutschen Archäologischen Instituts“ zugreifen. Hinzu kommt die Abteilung für ägyptisches Recht sowie jene zum Keilschriftrecht mitsamt den wichtigsten Texten zur Assyriologie, die in dieser Struktur in Deutschland einmalig ist. Dazu fügen sich die Texte zum Judentum und dem frühen Christentum mit einer besonderen Akzentsetzung auf dem christlichen Orient. Diese beiden letzten Gebiete konnten in den Jahren 2008 und 2009 dank einer Förderung durch die Siemens-Stiftung noch ausgebaut werden. Erschlossen werden diese Abteilungen durch einen umfangreichen Apparat von Handbüchern und Lexika.Vergleicht man die bloßen Zahlen mit den Bibliotheken anderer Fächer, mag sich dies bescheiden ausmachen. Dass aber die Quellen, Sekundärliteratur und Zeitschriften zum Römischen Recht, zum Recht der griechischen Papyri, zum Keilschriftrecht und zu anderen antiken Rechtsordnungen in einer geschlossenen und derart umfang-reichen Sammlung zugänglich sind, ist in Bayern einmalig und in Deutschland ohne Konkurrenz. Sofern in anderen Universitätsbibliotheken die antikrechtlichen Be-stände konzentriert werden, beschränkt sich dies doch auf einen Bruchteil der Bestände des Leopold-Wenger-Instituts. Werke zur antiken Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, zur Philologie der alten Spra-chen, vor allem aber auch Primärquellen auf Papyrus und Tontafeln sind allenfalls verstreut auf histo-rische, philologische und theologische Bereiche dieser Bibliotheken anzutreffen.
DFG-Verfahren
Informationsversorgung und FID (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)