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Ausdrucksformen und Funktionsweisen des Gewissens im Alltag. Untersuchungen auf Basis standardisierter und intensiv-qualitativer Befragungen

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2010 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 186134852
 
Das Ziel der Studie besteht darin, das bislang in der Soziologie weitgehend unerforschte Themenfeld des Gewissens empirisch und theoretisch zu erschließen. Der Fokus liegt auf Gewissenserfahrungen, die im „gewöhnlichen“ Alltag tatsächlich erlebt werden. Im Mittelpunkt stehen die folgenden Fragen: Wie häufig und aufgrund welcher Anlässe regt sich das Gewissen? Welche moralischen und außer-moralischen Standards (Prinzipien, Regeln) werden dabei aktiviert und wie werden diese im Konfliktfall gegeneinander abgewogen? Welche Empfindungen (wie etwa Scham und Schuldgefühle, Reue und Bedauern, aber auch Erleichterung und Befriedigung) gehen mit diesen Erlebnissen einher? Welche Rolle spielen unterschiedliche Formen der sozialen Einbindung und institutionellen Verankerung für das Entstehen oder Ausbleiben von Gewissensregungen? Wie werden Gewissenserfahrungen verarbeitet und mit wem tauschen sich Menschen (nicht) über sie aus? Zur Beantwortung dieser Fragen werden Erwachsene mit Hilfe standardisierter und intensiv-qualitativer Erhebungsinstrumente befragt. Das Projekt möchte damit Einsichten gewinnen über das Zusammenspiel (den Gleichklang, die Diskrepanz und die Wechselwirkung) von kognitiven und emotionalen Komponenten im Gewissen, über den Zusammenhang von Identitätskonzeptionen bzw. Selbstvorstellungen und Gewissenserfahrungen, über die verschiedenen Arten der Bindung an Moral sowie über die (universale oder partikulare) Verfasstheit moralischer Prinzipien, mithin über Grundlagen und Möglichkeiten moralischer Integration in modernen Gesellschaften.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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