Palynologische Untersuchungen an quartären Sedimenten des Oberrheingrabens: Stratigraphie, Paläoökologie und Palöoklimatologie
Final Report Abstract
Im Rahmen der Projektinitiative „Heidelberger Becken: Lockergesteinskernbohrungen im nördlichen Oberrheingraben“ standen im Vorhaben palynologische Arbeiten zur Stratigraphie, Paläoökologie und Paläoklimatologie an langen quartären Sedimentfolgen (ca. 225 m) der Forschungsbohrung Viernheim 2006 im Mittelpunkt. Die Sequenz setzt im Oberen Pliozän (Reuverium) ein. Die Plio-Pleistozängrenze ist in Viernheim durch einen deutlichen Florenumbau (Aussterben typischer tertiärer Florenelemente wie Nyssa, Sciadopitys, Taxodium) fassbar und entspricht der Reuver/Prätegelen-Grenze in der Niederrheinischen Bucht sowie der mittlerweile international verbindlichen Untergrenze des Quartärs als System bzw. des Pleistozäns als Serie bei ca. 2,6 Ma, in unmittelbarer zeitlicher Nähe zur Gauss-Matuyama-Grenze, die ebenfalls in der Bohrung erfasst wurde. Die biostratigraphische Grenzziehung zwischen Pliozän und Pleistozän liegt überdies nahe derjenigen, die aufgrund von Schwermineralanalysen zur lithologischen Kennzeichnung pleistozäner Sedimente definiert wurde und seit vielen Jahren im Rahmen der Quartärforschung im Oberrheingraben verwendet wurde. Unterschiedliche Warmzeiten des Unter- und Mittelpleistozäns konnten in stratigraphischer Superposition pollenanalytisch charakterisiert und chronostratigraphisch eingestuft werden. Allerdings muss betont werden, dass die pollenführenden Schichten im Oberrheingraben keine kontinuierlichen Sukzessionen von Interglazialen beinhalten, sondern, bedingt durch die fluviatile Fazies, durch Erosion unvollständig sind. Dies erschwert mitunter eine eindeutige biostratigraphische Einordnung.
Publications
- The Heidelberg Basin Drilling Project: Late Pliocene Palynology and Biostratigraphy of the research borehole Viernheim (Germany). Abstract 9th European Palaeoboany and Palynology Congress August 2014 Padua
Heumann, G., Hoselmann, C., Scheidt, S.