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Pyrometallurgische Gewinnung von kostengünstigen Titanwerkstoffen durch kinetisch kontrollierte Feststoff-Aluminothermie und anschließende Raffination im Elektroschlackeumschmelzprozess

Fachliche Zuordnung Materialwissenschaft
Förderung Förderung von 2011 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 152496120
 
Erstellungsjahr 2015

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Rahmen der Forschergruppe wurde im Teilprojekt 3 die Direktreduktion des TiO2 durch die Feststoffaluminothermie und die anschließende Raffination im Elektroschlackeumschmelzprozess untersucht. Dabei haben sich in der Forschergruppe intensive Kooperationen mit IFAD und IKGB und weitere Lösungsansätze sowie Entwicklungen im Herstellungsprozess ergeben. Eine intensive Untersuchung des ATR-Prozesses auf mikroskopischer Ebene lieferte einen innovativen Ansatz der in-situ Desoxidation im ATR-Prozess mittels Calcium. Durch die Aufschlüsselung des Reaktionsverlaufes konnte somit bereits im ATR-Prozess ein weiterer Proessschritt der unmittelbaren Desoxidation eingegliedert werden. Die in-situ Desoxidation reduziert drastisch den Sauerstoffgehalt in der Titanlegierung um 6 Prozentpunkte. Durch die mechanische Aktivierung der Einsatzstoffe konnte eine Reduzierung der Boostermenge erzielt werden. Diese Einsparung des Boosters und der resultierenden gasförmigen Komponenten eröffnet dem ATR-Prozess neue Möglichkeiten, energieärmere Booster zu verwenden, welche bis dato nicht einsetzbar gewesen sind. Die prinzipielle Eignung des Druck-Elektroschlackeumschmelzens wurde als Raffinationsprozess für hochtitanhaltige Materialien aus der Prozessroute ATR-VIM bestätigt. So konnte der Sauerstoffgehalt um durchschnittlich 3000 ppm im gesamten Ingot mittels einer CaF2-CaO-Ca Schlacke gesenkt werden. Hierbei sollten Ca-Gehalte von 8 Gew.-% in der Schlacke nicht überschritten werden, da ansonsten das metallische Calcium durch Abdampfen zu erheblichen Prozessstörungen führt. Spezifikationskonforme Sauerstoffgehalte von max. 2000 ppm O können hingegen nur durch mehrmaliges Umschmelzen oder durch Senkung des Sauerstoffgehaltes im Ausgangsmaterial erreicht werden. Hierzu wurde ein Erkenntnistransferprojekt zusammen mit dem IKGB beantragt, in welchem pilotmaßstab-CaZrO3 Tiegel entwickelt um am IME validiert werden. Als Hilfs-Tool wurde ein kinetisches Prozessmodell erfolgreich aufgestellt und validiert, welches die Sauerstoffänderung im Metall als Funktion der Prozessparameter und der Ausgangszusammensetzung des Materials berechnet. Ergebnisse dieser Modellrechnungen zeigen gute Übereinstimmung mit experimentell gemessenen Sauerstoffwerten. Das Rechenmodell kann in Zukunft zur Ermittlung der optimalen Prozessbedingungen für die Desoxidation hinsichtlich Schmelzrate und Ca-Zugabemenge verwendet werden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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