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Corpus Historique du Substandard Français. Transliterierte, kommentierte Unterschichtenprivatbriefe aus ganz Frankreich in 3 Phasen (1789-1918)

Fachliche Zuordnung Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Förderung Förderung von 2010 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 183276809
 
Das Corpus Historique du Substandard Français will als Beitrag zur Grundlagenforschung die Lücke schließen helfen, die in der Historiographie des Französischen hinsichtlich der Sprache der Bevölkerungsmehrheit, d.h. in erster Linie der soziokulturellen Unterschichten, klafft. Diese haben sich im 19. Jh. der Gemeinsprache angenähert, sie aber in verschiedenen français régionaux realisiert. Teils wird auch in den sog. Regionalsprachen geschrieben. Wie diese deviante Schriftlichkeit aussieht, ist erst seit den Untersuchungen zu Soldatenbriefen aus dem Ersten Weltkrieg besser bekannt. Für die Zeit davor resigniert die Sprachgeschichte wegen vermeintlichen Quellenmangels. Auf Archivreisen in ganz Frankreich hat das Forschungsprojekt ein Riesencorpus von ca. 30.000 devianten Dokumenten zusammengetragen. Diese weitgehend unbekannten Quellen machen auch für Frankreich eine Sprachgeschichte von unten möglich. In der zweiten Förderungsphase ist die diatopisch-diachronische Dokumentation von ca. einem Zehntel dieser Texte geplant und zwar in knapp kommentierter diplomatischer Transliteration mit ausgewählten Faksimiles. Der Rest des Corpus soll in bibliographies raisonnées für weitergehende Forschung erschlossen werden. Der dokumentierte Zeitraum wird in drei Perioden eingeteilt: 1789-1815, 1816-1913, 1914-1918. Profitieren werden neben der Sprach-, Sozial- und Militärgeschichte auch die Erforschung der Alphabetisierung, der Französisierung, der Schriftlichkeit in Regionalsprachen und die der Entwicklung des Briefs aus der Hand ungeübter Schreiber.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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