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Economic Engineering of Trust

Fachliche Zuordnung Wirtschaftstheorie
Förderung Förderung von 2011 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 152381728
 
Ökonomisches Design beschäftigt sich vornehmlich mit zentralisierten Systemen. Der Fokus unseres Projektes liegt jedoch auf dem Design von dezentralisierten Märkten. Wir untersuchen mögliche Informationsdefizite auf Märkten, die zu Moral Hazard und adverser Selektion führen können und damit die Effizienz der Märkte bedrohen. Die Herausforderung ist, Vertrauen und Vertrauenswürdigkeit zu schaffen. So haben wir in der ersten Projektphase zeigen können, wie Ratschläge (einschließlich Reputationsinformation) verzerrt und manipuliert sein können, und wie Institutionen aussehen müssen, um solche Verzerrungen zu vermeiden und Vertrauen zu fördern. Dabei nutzen und entwickeln wir theoretische, empirische und experimentelle Methoden, und berücksichtigen auch den Einfluss des sozialen Kontexts, soziale Motive und die beschränkte Kognition der Agenten.In Teil A untersuchen wir Finanzmärkte und beschreiben, unter welchen Umständen sich private Investoren auf Expertenrat verlassen und wie ihnen dies helfen oder schaden kann. Teil B behandelt Vertrauen in dezentralisierten Internetmärkten und untersucht die Effektivität von existierenden und theoretisch hergeleiteten institutionellen Designs mit dem Ziel, Reputationsinformationen zu verbessern.In Teil A planen wir unsere bisherige Forschung so zu erweitern, dass nicht nur Berater (Verkäufer) sondern auch Investoren (Käufer) private Informationen besitzen können. Hierfür nutzen wir unter anderem eine Haushaltsumfrage, um das Zusammenspiel von Empfehlungen und (schlecht) informierten Finanzentscheidungen zu untersuchen. Des Weiteren planen wir, Beraterverhalten bei informierten Investoren zu analysieren. Unsere Ergebnisse hierzu können dabei helfen, Politikempfehlungen zu geben, wie Investoren der Zugang zu und die Überprüfung von Informationen erleichtert werden kann. Experimentelle Studien in Teil A beschäftigen sich komplementär unter anderem mit der endogenen Beschaffung kostspieliger Informationen.In Teil B werden wir uns weiterhin sowohl mit dem Design von Reputationssystemen (mithilfe von eBay-Daten) beschäftigen, als auch mit kooperations- und vertrauensfördernden Konfliktlösungsmechanismen und Verhandlungen. Unsere bisherige Forschung zeigt, dass bestehende Feedbacksysteme Konflikte erzeugen. Deswegen ist es nicht verwunderlich, dass Konfliktlösungsmechanismen in der Praxis zunehmend verwendet werden. Allerdings ist deren Wirkung und Zusammenspiel mit eingeschränkt rationalen Akteuren bislang kaum untersucht worden. Auch Verhandlungsprozesse sind auf jeder Stufe ökonomischer Markttransaktionen präsent und spielen deswegen eine entscheidende Rolle für das Design von Vertrauen. Ökonomische Standardtheorie fängt Verhandlungen in realen Situationen noch nicht zufriedenstellend ein, insbesondere wenn diese durch kontextabhängige Asymmetrien und eine Vielzahl von Fokalpunkten erschwert werden. Ein Ziel ist es, dazu beizutragen, diese Lücke in der Literatur zu schließen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Internationaler Bezug USA
 
 

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