Mechanismen der Interaktionen phenolischer Nahrungsbestandteile mit Vitamin E
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Auf Basis von Vorarbeiten des Antragsstellers, welche zeigten, dass die Aufnahme bestimmter sekundärer Pflanzenstoffe aus der Gruppe der Flavonoide zu einer signifikanten Steigerung der a-Tocopherol (aT) Konzentrationen in Ratten führen kann, sollten die dieser Erhöhung zugrunde liegenden Mechanismen in weiteren in vitro- und in vivo-Modellen untersucht werden. In weiterführenden Rattenstudien konnte ein aT-steigernder Effekt der Flavonoide allerdings nicht verifiziert werden. Daher wurde der Einfluss weiterer Nahrungsfaktoren, wie die Art und Menge des Nahrungsfettes, auf die Interaktionen zwischen Quercetin und aT untersucht, doch auch hier konnte ein Einfluss auf aT nicht belegt werden. In einer unabhängigen Studie des Antragstellers konnte gezeigt werden, dass u.a. Quercetin in der Lage ist aT aus seiner Radikalform zu regenerieren. Daher scheint es wahrscheinlich, dass einige Flavonoide als Redoxpartner zwischen Vitamin E und Vitamin C im so genannten antioxidativen Netzwerk fungieren und so zu einer Erhöhung von aT-Konzentrationen beitragen können. Diese Schlussfolgerung wird u.a. dadurch gestützt, dass die Nahrungsflavonoide in unseren Studien keinen Einfluss auf die antioxidative Kapazität des Plasmas und dementsprechend auch keine Vitamin E-erhöhende Wirkung aufwiesen. Darüber hinaus hatten die Flavonoide in vivo keinen Einfluss auf die Expression der Gene von Proteinen mit Bedeutung für die Retention oder den Metabolismus von Vitamin E in der Leber. In vitro wurden andererseits die mRNA-Konzentrationen des Membrantransporters ABCAl in HepG2-Zellen bereits durch physiologisch relevante Quercetin-Konzentrationen (ab 1 yM) signifikant reduziert. Ob Flavonoide auch in Darmzellen einen Einfluss auf die Expression von Membrantransportern und Cytochrom P45o-Enzymen und so aufdie Absorption und den Stoffwechsel von Vitamin E haben, wird derzeit noch untersucht. Für Grüntee und dessen Inhaltsstoffe aus der Gruppe der Catechine (Flavanole) wurde eine Vielzahl von biologischen Wirkungen beschrieben. Voruntersuchungen des Antragstellers wiesen auf mögliche Einflüsse von Catechinen auf den Vitamin E-Status hin. Die im Rahmen dieses Projektes durchgeführten Studien in Ratten, Schweinen und Menschen zeigten aber keine Wirkung von Grüntee-Catechinen aufdie Plasmakonzentrationen von Tocopherolen oder die Ausscheidung der Vitamin E-Metabolite mit dem Urin. Auch den Folatstatus beeinflusste die Aufnahme großer Mengen an Grüntee-Catechinen nicht.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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Einfluss von Nahrungspolyphenolen auf den Vitamin-E-Status. Ernährungs- Umschau: 54;52-9.
Frank J.
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Dietary green tea polyphenols do not affect vitamin E-status, antioxidant capacity and meal quality of growing pigs. J Anim Physiol Anim Nutr 92: 705-711.
Augustin, K., Blank, R., Boesch-Saadatmandi, C, Frank, J., Wolffram, S. & Rimbach, G.
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Chemoprevention of Cancer and DNA Damage by Dietary Factors. Weinheim: Wiley-VCH GmbH & Co. KGaA; 2009.
Frank, J. & Rimbach, G. Nutrigenomics. In: Knasmüller, S.; DeMarini, D.; Johnson , I.; Gerhäuser, C, eds.
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Daily consumption ofan aqueous green tea extract supplement does not impair liver function or alter cardiovascular disease-risk biomarkers in healthy men. J Nutr 139: 58-62.
Frank, J., George, T. W., Lodge, J. K., Rodriguez-Mateos, A., Spencer, J. P. E., Minihane, A. M., & Rimbach, G.