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Neue Thymidin-Analoga als Proliferationsmarker für die Tumordiagnostik mittels PET und die endogene Radiotherapie
Antragsteller
Privatdozent Dr. Eckart Matthes; Professor Dr. Sven Norbert Reske
Fachliche Zuordnung
Nuklearmedizin, Strahlentherapie, Strahlenbiologie
Förderung
Förderung von 2006 bis 2008
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 18119989
Thymidinnucleoside stehen in einem direkten Zusammenhang zur Zellproliferation, da jeder Zellteilung ihre Phosphorylierung zum Mono-, Di- und Triphosphat und deren Einbau in die DNA vorausgeht. Radioaktiv-markierte Deoxyuridinderivate können daher erfolgreich zur molekularen Bildgebung der Proliferation mit Positronen-Emissions-Tomographie (PET) und möglicherweise auch zu einer endogenen proliferationsselektiven Radiotherapie maligner Tumore eingesetzt werden. 18F-Fluorthymidin und einige andere Derivate sind ermutigende Beispiele dafür. Sie haben deutlich gemacht, dass besser geeignete Verbindungen Thymidinphosphorylase-resistent sein, von der Thymidinkinase 1 in hohem Umfang phosphoryliert und für den therapeutischen Einsatz zusätzlich in hohem Umfang in die DNA von Tumorzellen eingebaut werden müssen. In einem gemeinsamen Forschungsprojekt des Max-Delbrück-Centrums, Berlin und der Abteilung Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Ulm wird daher die Synthese einer Reihe neuer, z. T. noch nicht bekannter 2´-bzw. 3´-substituierter Thymidinanaloga und 4´-Thiopyrimidinnuc-leoside vorgeschlagen, deren Eignung zunächst an den entscheidenden Enzymen, d. h. an der Thymidin-phosphorylase, der Thymidinkinase 1 und an DNA Polymerasen untersucht wird, bevor geeignete Nucleoside in radiochemische, zellbiologische und vorklinische Untersuchungen einbezogen werden. Diese Vorgehensweise erlaubt eine ebenso zügige, wie erfolgversprechende Suche optimierter Radiopyrimidin-analoga zur diagnostischen als auch therapeutischen Anwendung.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen