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Experimentelle und theoretische Analyse des hydrodynamischen und reaktionstechnischen Verhaltens geneigter Festbettdrehrohrreaktoren für Gas-Flüssig-Reaktionen

Fachliche Zuordnung Technische Chemie
Förderung Förderung von 2010 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 181096315
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Vorhaben zur experimentellen und theoretischen Analyse des hydrodynamischen und reaktionstechnischen Verhaltens geneigter Festbettdrehrohrreaktoren wurde ein neues Reaktorkonzept entwickelt, bei dem durch geeignete Strömungsführung eine Umsatzsteigerung bei heterogen-katalysierten Gas-Flüssig-Reaktionen realisiert werden kann, deren Gasphasenstofftransport geschwindigkeitsbestimmend ist. Ziel war dabei insbesondere die Entwicklung eines anwendungsorientierten und prädiktiven Modellierungsansatzes zur Beschreibung der Raum-Zeit-Ausbeute für verschiedene Drehrohrreaktordesigns mit stratifizierter Strömung. Für den neuen Reaktor wurde ein heterogenes Kontinuumsmodell entwickelt. Dafür wurde ein dynamisches Katalysatorpartikelmodell mit periodischem Wechsel des Benetzungszustands mit einem axialen Dispersionsmodell gekoppelt. Außerdem wurde eine Verknüpfung eines angepassten Zweiphasen-Euler-CFD-Modells zur Simulation der stratifizierten Strömung mit dem Katalysatorpartikelmodell realisiert, um den Einfluss der Verweilzeit und der periodischen Be- und Entnetzungszeit abzubilden. Zur Validierung des Modells wurden umfangreiche hydrodynamische und reaktionstechnische Studien durchgeführt. Dies beinhaltete eine systematische Untersuchung der Kenngrößen der stratifizierten Strömung in Abhängigkeit von Reaktordrehzahl und -neigung, Durchsätzen der fluiden Phasen sowie von Packungsspezifikationen und Drehrohrreaktordesign. Mittels bildgebender Gittersensoren wurde hierzu die periodische Be- und Entnetzung sowie die Strömungsform im Reaktorquerschnitt analysiert und damit auch Prozessfenster für optimale Betriebsbedingungen des Reaktorkonzepts identifiziert. Validierungsdaten zur Performance des modifizierten Reaktors wurde über die Bestimmung der Raum-Zeit-Ausbeute anhand der Hydrierung von Alpha-Methylstryol bestimmt. Insbesondere die Einflüsse von Neigungswinkel, Gasgeschwindigkeit und Rotationsgeschwindigkeit wurden untersucht und eine umfassende Datenbasis erzeugt. Mit dem validierten Modell steht eine Methodik zur Auslegung von Prozessen in Drehrohrreaktoren bereitgestellt. Zur Identifikation optimaler reaktionsspezifischer Betriebsparameter und Reaktordesigns wurde ein Ablaufplan erstellt und dieser für theoretische Studien zur Raum-Zeit-Ausbeute eingesetzt. Der hybride Modellansatz ermöglicht Performance-Test auch für industrierelevante Skalen.

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