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Die Bildnisrepräsentation des Titus und Domitian

Fachliche Zuordnung Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Förderung Förderung von 2010 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 180793721
 
Das Projekt aus dem Bereich der Klassischen Archäologie im Rahmen des Vorhabens „Mediale Diskurse römischer Herrscherrepräsentation“ widmet sich den Kaiserbildnissen. Ihnen kam als Ehrungen für den Princeps innerhalb der kommunikativen Aushandlung kaiserlicher Rollen große Bedeutung zu. Im Rahmen des Projektes werden besonders angebliche Normüberschreitungen in den Blick genommen, wie man sie den Kaisern zuschrieb, die nach ihrem Tod als ‚verrückt’ einer Auslöschung der Erinnerung (damnatio mamoriae) verfielen. Gerade in diesen Fällen ‚gestörter Kommunikation’ nämlich lassen sich Potenziale von Neudefinitionen von Kaiserrollen ermitteln. Untersucht werden deshalb die Bildnisse des der damnatio memoriae verfallenen Domitian (reg. 81-96) und zwar im Vergleich zu seinem Vorgänger und Bruder Titus (reg. 79-81). Ziel ist es, Typologie, Ikonographie, Funktionen und Verwendungskontexte ihrer Porträts – erstmals einschließlich aller relevanter Zeugnisse, auch der Reliefs, Statuenbasen, Münzen usw. - zu untersuchen, auf dieser Grundlage mediale Besonderheiten, Divergenzen, Brüche und Kontinuitäten in der Bildnisrepräsentation dieser flavischen Kaiser zu ermitteln und sie im Hinblick auf ihre Semantik, auf mediale Kontexte und soziale Rollen der Rezipienten und Auftraggeber zu bewerten. Die Untersuchung der Bildnisse des Titus dient – neben vorliegenden Studien zu iulisch-claudischen Kaisern, besonders zu den ‚verrückten’ Kaisern Caligula und Nero, und zu Vespasian (reg. 69-79) - als komparatistische Folie. So wird auf fundierter Grundlage der Frage nachgegangen, welche spezifischen ggf. auch unterschiedlichen Rollen und Qualitäten Titus und Domitian in den Bildnissen zugeschrieben wurden und ob sich besonders für Domitian spezifische Brüche feststellen lassen, die normabweichende Repräsentationsformen auch gegenüber iulisch-claudischer Zeit anzeigen. Im Rahmen des Kooperationsprojektes wird sich durch parallele Studien zu Domitians Kaisertitulatur, Münzprägung und Herrscherpanegyrik ein wesentlicher Mehrwert durch die Kooperation ergeben.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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