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Philologische Bearbeitung und digitale Gesamtpublikation hethitischer Ritualtexte (CTH 390-500)

Fachliche Zuordnung Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung Förderung von 2010 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 178728154
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die aus knapp 5000 Fragmenten bestehende Textgruppe der hethitischen Beschwörungsrituale stellen sowohl hinsichtlich ihres quantitativen Umfangs als auch höchst facettenreichen Inhaltes ein einmaliges Textcorpus dar. Aufbauend auf der Systematisierung des französischen Gelehrten Emmanuel Laroche, Catalogue des textes hittites (CTH), Paris 1971, wurden alle dort unter den Nummern 390-500 verzeichneten Texte, d.h. sowohl die Gruppe der „Magie Anatolienne“ als auch der „Rituels kizzouvatniens“, transkribiert, übersetzt und in begrenztem Umfange kommentiert. Der Erfolg des Projektes zeitigt sich vor allem in zahlreichen neuen Textanschlüssen und dem Erkennen von Duplikattexten. Nicht zuletzt konnten durch die intensive Beschäftigung mit den meist fragmentarischen und oftmals nicht indentifizierten Keilschrifttexten einige neue Kompositionen erstmals entdeckt werden. Diese stammten aus „verstreuten“, d.h. unterschiedlichen CTH-Nummern zugehörigen, Fragmenten. Als Beispiel dafür sei auf CTH 458.10 „Ein Beschwörungsritual für die Reinigung und Genesung des Labarna“ und CTH 458.11 „Beschwörungsritual für das Königspaar mit Erwähnung des Wettergottes“ verwiesen. In beiden Fällen stammen die zugehörenden Fragmente aus fünf zuvor voneinander getrennten CTH Nummern. Auch CTH 456.2 „Ein Flussritual der Āmma, für die Reinigung des Ritualherren“, dessen Fragmente früher zwischen CTH 433 und CTH 434 getrennt waren konnte nun erstmals rekonstruiert werden. Diese wichtige Ergebnisse, die auf die Bearbeitung der Sammelnummer CTH 458 „Fragmente von Beschwörungsritualen“ zurückgehen, zeigen, dass auch die eingehende Beschäftigung mit den indifferenten Katalognummern CTH 470 „Fragmente von Ritualen“ und CTH 500 „Fragmente der (Fest)rituale aus Kizzuwatna“ von Wichtigkeit war. Allerdings konnte eine umfassende Analyse dieser unidentifizierten Textfragmente aus zeitlichen Gründen nicht erfolgen. Eine Würdigung der Kompositionen und ihrer Bedeutung wurde mit einem kurzen Introtext intendiert. So soll ein Zugang zu den oftmals auf den ersten Blick semantisch sperrigen Texte auch Vertretern benachbarter Fachdisziplinen erleichtert werden. Mit der Digitalisierung des Texcorpus ist darüber hinaus eine valide Basis für weitere Arbeiten im Bereich der Digital humanities geschaffen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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