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Genese der Jadeitite und ihrer Rahmengesteine, Rio San Juan-Komplex, Dominikanische Republik
Antragsteller
Dr. Hans-Peter Schertl
Fachliche Zuordnung
Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung
Förderung von 2010 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 178695563
Jade aus dem Mineral Jadeit (d.h. Jadeitit) ist ein weltweit seltenes Gestein bekannt aus ca. 12 gut dokumentierten Vorkommen. Die Antragsteller haben kürzlich reichhaltige Jadeititfunde in Serpentinit-Mélangen des Rio San Juan-Komplexes in der nördlichen Dominikanischen Republik entdeckt, die von sowohl archäologischer als auch besonderer naturwissenschaftlicher Bedeutung sind. Ziel dieses Antrags ist die eingehende mineralogisch-petrologische Charakterisierung der Rio San Juan-Jadeitite, ganz besonders im Hinblick auf die immer noch strittig diskutierte Genese dieser fast monomineralischen Gesteine. Zur Zeit wird von den meisten Bearbeitern ein Modell der direkten Ausfällung des Jadeits aus wässrigen Lösungen bevorzugt, die den Serpentitit durchströmen und ihren Ursprung im Entwässerungsprozess abtauchender ozeanischer Platten in Subduktionszonen haben sollen. Jadeitite können somit als wichtige Zeugen von Gesteins-Fluid-Wechselwirkungen in Subduktionszonen angesehen werden. Anders als in den klassischen Vorkommen liegen im Rio San Juan-Komplex die Jadeitite nicht nur als isolierte Blöcke im Serpentinit vor, sondern als Gänge und Lagen in anderen Gesteinsarten wie Lawsonit- bzw. Granat-führenden Blauschiefern, so dass der Bildungsvorgang hier noch präziser nachvollzogen werden kann. Obwohl die von uns beobachteten diskordanten Jadeititgänge mit einer Entstehung durch Ausfällung aus einem wässrigen Fluid im Einklang sind, finden wir auch konkordante Jadeitit-Lagen, die auch für die klassische Ansicht der Rekristallisation unter hohen Drücken eines chemisch geeigneten Ausgangsgesteins sprechen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Walter Viktor Maresch