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Divergenz- und Carbuncle-freie Godunov-Typ Verfahren für die Magnetohydrodynamik

Antragsteller Dr.-Ing. Friedemann Kemm
Fachliche Zuordnung Strömungsmechanik
Förderung Förderung von 2010 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 178394955
 
Erstellungsjahr 2015

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Zum Carbuncle. Es ist bereits in der Gasdynamik und bei Flachwasserströmungen im allgemeinen nicht möglich einen stehenden Stoß in zwei aufeinander folgende stehende Stöße aufzuspalten. Dies verhindert bei niedriger Verfahrensordnung und Einbau der Rankine-Hugoniot-Bedingung in die Konstruktion des Riemannlösers eine stationäre diskrete Lösung mit Zwischenzustand. Bei sehr hoher Verfahrensordnung etwa mit geometrischer Rekonstruktion wird im Allgemeinen an den Zellgrenzen ein stetiger Übergang erreicht, sodass der numerische Fluss einfach dem physikalischen Fluss im damit eindeutigen Zustand auf der Zellgrenze entspricht. Um dies zu garantieren, ohne auf die Monotonie der Rekonstruktion zu verzichten, ist mindestens vierte Ordnung notwendig. Bei der Verwendung von HLLEMCC für die Carbunclekorrektur sind die Parameter auch bei höherer Ordnung unverändert zu lassen. Zur numerischen Umsetzung der GLM-Divergenzkorrektur. Die zunehmende Verbreitung von Path-Conservative-Schemes und anderen Verfahren für nichterhaltende hyperbolische Systeme erleichtert den Einsatz der galileiinvarianten Form der MHD mit GLM. Für Roe-Typ-Verfaren ist es zu teuer, eigene Roe-Matrizen für das volle nichterhaltende System zu verwenden. Es ist günstiger und im Sinne der Physik besser, die Roe-Matrix für das erhaltende System entsprechend zu augmentieren. Will man die Divergenzfehler zusätzlich zum Abtransport noch dämpfen, bietet eine - analog zur Carbunclekorrektur - adaptive Steuerung der numerischen Viskosität auf den entsprechenden Wellen die beste Möglichkeit. Da sie im Gegensatz zum Quellterm der gemischten GLM-Korrektur die kurzen Wellenlängen stärker dämpft als die langen, kann durch den Einsatz der gemischten GLM-Korrektur keine weitere Verbesserung erzielt werden. Allgemeine Erkenntnisse. Die Roe-Linearisierung bietet den besten Zugriff auf die numerische Viskosität für die einzelnen Wellen. Bei Flux-Vector-Splitting ist dieser nur mit Mühe möglich, reicht aber, um etwa AUFS durch entsprechende Korrekturen positivitätserhaltend zu machen. Das Osher-Verfahren bietet zwar auf den nichtlinearen Wellen die optimale Viskosität für stationäre Zustände, erlaubt aber keinerlei adaptive Steuerung der Viskosität. Zusammen mit der Verletzung der Positivität für einige Riemannprobleme lässt dies das Osher-Verfahren nicht als geeigneten Kandidaten für die Carbuncle- und Divergenzkorrektur erscheinen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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