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Phospholipase D1 und D2 in der Thrombozytenaktivierung in vitro und in vivo Studien in knock out Mausmodellen
Antragsteller
Professor Dr. Bernhard Nieswandt
Fachliche Zuordnung
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung
Förderung von 2010 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 177939697
Thrombozytenadhäsion und –aggregation an der verletzten Gefäßwand ist essentiell für die Hämostase, aber auch ein zentraler Pathomechanismus arteriell-thrombotischer Erkrankungen. Im Prozess der Thrombusbildung wirken verschiedene aktivatorische Thrombozytenrezeptoren und ihre nachgeschalteten Signalwege zusammen, die komplexe zelluläre Antworten wie shape change, Integrinaktivierung, Granula- Sekretion, Aggregation und prokoagulatorische Aktivität auslösen. Die Hauptsignalwege in Thrombozyten führen u.a. zur Aktivierung von Phospholipasen (PL), Enzyme die den Abbau von Membranphospholipiden katalysieren und so essentielle second messenger generieren. Während die Funktion von PLC Isoformen hierbei gut verstanden ist, weiß man sehr wenig über die Rolle der beiden in Thrombozyten exprimierten PLD-Isoformen PLD1 und PLD2. Wir konnten in Vorarbeiten zeigen, dass PLD1-defiziente Mausthrombozyten einen selektiven Integrin αIIbβ3-Aktivierungsdefekt aufweisen, der auch im Prozess der Scherkraft-abhängigen Thrombusbildung von großer Bedeutung ist. In Folge dessen, waren Pld1-/- Mäuse in Modellen arterieller Thrombose und des ischämischen Schlaganfalls geschützt, ohne eine erhöhte Blutungsneigung aufzuweisen, was PLD1 zu einer vielversprechenden antithrombotischen Zielstruktur macht. Im vorliegenden Projekt wollen wir die molekularen Mechanismen der veränderten Thrombozytenfunktion in Pld1-/- Mäusen näher untersuchen, die Funktion von PLD2 anhand neu generierter Pld2-/- Mäuse charakterisieren und mögliche funktionale Redundanzen der beiden Isoformen in doppeldefizienten Tieren studieren. Weiterhin sollen durch den Einsatz von Mauslinien mit definierten Defekten in thrombozytären Hauptsignalwegen molekulare Mechanismen der PLD-Aktivierung in Thrombozyten aufgeklärt werden. In einem weiteren Projektteil sollen die in vitro und in vivo Effekte eines selektiven PLD1- Inhibitors getestet werden. Diese Untersuchungen könnten für die Entwicklung neuer antithrombotischer Therapien von Bedeutung sein.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen