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Maulnes und der Manierismus in Frankreich
Antragsteller
Professor Dr.-Ing. Jan Pieper
Fachliche Zuordnung
Architektur, Bau- und Konstruktionsgeschichte, Bauforschung, Ressourcenökonomie im Bauwesen
Förderung
Förderung von 2005 bis 2006
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 17772620
Die Symposiumsbeiträge zur Internationalen Fachkonferenz „Das Chateau de Maulnes und der Manierismus in Frankreich", die vom 3. bis 5. Mai 2001 am Lehrstuhl für Baugeschichte und Denkmalpflege der RWTH in Aachen stattfand, spiegeln die unterschiedlichen Blickwinkel der französischen, deutschen und italienischen Wissenschaftler hinsichtlich der Einordnung des Schlosses in den Zusammenhang der Epochenbildung der französischen Renaissance und des Manierismus wider. Diese Fragestellung wurde zum ersten Mal in dem 1976 bei Dumbarton Oaks erschienenen Artikel der „Maulnes-Pionierin" Naomi Miller von der Boston University, „The Garden Grottoes in France" aufgeworfen. Im vorliegenden Band wird auch dieser Artikel wieder zugänglich gemacht und ergänzt die unterschiedlichen Positionen. Die Symposiumsbeiträge von Sabine Frommel, Krista de Jonge und Jan Pieper diskutieren den Grad italienischer Einflüsse auf die Architektur des Schlosses. Pieper präsentiert die Fünfeckentwürfe Serlios und Peruzzis als entscheidende Vorbilder Ducerceaus, weist deren maßstäblichen Zusammenhang mit Maulnes nach und wirft die neue Hypothese auf, der französische Architekt, J.A. Ducerceau, sei der ursprüngliche Ideengeber der Anlage. Bruno Schindler hat das historische Messverfahren in einem Experiment in Kooperation mit der FH Aachen mit eigens für diesen Zweck rekonstruierten Messinstrumenten nachgestellt und schlägt vier Rekonstruktionsversuche einer Bauplanung im 16. Jahrhundert vor. Auf der Grundlage der Bauforschungen konnten Jan Pieper und Susanne Traber ein Grottengeschoss und die darüberliegende Gliederung des Bädergeschosses rekonstruieren und Hypothesen zur Haustechnik aufstellen, die durch nachfolgende Grabungen und Untersuchung der Oberflächengestaltung, handwerklichen Ausführungen und der historischen Stein- und Putzbearbeitung verifiziert wurden. Im Bädergeschoss konnte Susanne Traber die Rezeption antiker Thermenanlagen nachweisen, während Flaminia Bardati und Herve Brunon die Verbreitung und Ikonographie der Gartengrotten und der damit verbundenen Automatenmode in Italien in den Artikeln beleuchten und auf französische Beispiele übertragen.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen