Detailseite
Frühes Einstiegsalter des Alkohol-und Tabakkonsums: Kausaler Faktor oder Korrelat einer erhöhten Suchtgefährdung
Antragsteller
Professor Dr. Manfred Laucht (†)
Fachliche Zuordnung
Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung
Förderung von 2005 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 17628412
Der frühzeitige Beginn des Substanzkonsums gilt in US-amerikanischen Untersuchungen als einer der besten Prädiktoren substanzbezogener Probleme. Je früher mit dem Tabakund Alkoholkonsum begonnen wird, desto höher ist das Risiko einer späteren Suchterkrankung. Die Mechanismen, die diesem Zusammenhang zugrunde liegen, sind bislang nicht hinreichend geklärt. Umstritten ist insbesondere, ob es sich dabei um einen kausalen Effekt handelt oder lediglich um eine korrelative Beziehung, die durch gemeinsame dritte Faktoren (wie z.B. eine genetische Disposition) begründet ist. Im Rahmen einer prospektiven Längsschnittstudie an einer Geburtskohorte von 384 Kindern mit erhöhter Entwicklungsgefährdung sollen 1) der Effekt des frühen Erstkonsums in einer deutschen Stichprobe junger Erwachsener repliziert; 2) Ursachen (in der Kindheit) und Folgen des frühen Einstiegsalters (im Jugendalter) identifiziert; und 3) Hypothesen, die für oder gegen einen kausalen Effekt sprechen, sowie 4) eine ergänzende Hypothese (Interaktion zwischen frühem Erstkonsum und individueller Disposition) auf ihre Gültigkeit überprüft werden. Eine Entscheidung über die Hintergründe des Erstkonsumeffekts hat erhebliche gesundheitspolitische Implikationen. Je nachdem, welche Hypothese zutreffend ist, ergeben sich völlig unterschiedliche Schlussfolgerungen für die Ziele der Suchtprävention.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Tobias Banaschewski