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Entwicklung einer Methodik zur dynamischen, zukunftorientierten Disposition von Lagerbeständen

Fachliche Zuordnung Produktionssystematik, Betriebswissenschaften, Qualitätsmanagement und Fabrikplanung
Förderung Förderung von 2010 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 175292631
 
Erstellungsjahr 2014

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Ziel des Forschungsvorhabens war die Entwicklung einer Methodik zur dynamischen, zukunftsorientierten Disposition von Lagerbeständen. Diese ermöglicht es, auf der Basis von Eingabeinformationen wie Forecastdaten und -güte, Lieferantenzuverlässigkeit etc. einen kontinuierlichen, über der Zeit dynamischen Sicherheitsbestandsverlauf und darauf aufbauend die Bestellzeitpunkte als zentrale Dispositionsparameter zu berechnen. Dazu wurden eingangs in einer umfassenden Simulationsstudie die Schwächen und Stärken existierender Ansätze zur Sicherheitsbestandsberechnung in der s-q-Dispositionspolitik aufgezeigt und anhand geeigneter Kennzahlen für die Logistikkosten (Bestände) und Logistikleistung (Servicegrad) bewertet. Als zentrales Ergebnis ging hervor, dass bis dato kein Verfahren vorlag, welches unter jeglichen Rahmenbedingungen als wirtschaftlich und logistisch vorteilhaft eingestuft werden konnte. Aufbauend auf den erhaltenen Erkenntnissen wurde ein Ansatz entwickelt, welcher vorliegende Forecastinformationen unmittelbar in die Dispositionsmethodik einbindet. Als Ergebnis liegt eine artikelspezifische Funktion vor, welche den vorzuhaltenden Sicherheitsbestand und den resultierenden Meldebestand eines Artikels dynamisch über der Zeit beschreibt. Die anschließende umfassende Simulationsstudie belegte die wirtschaftliche und logistische Eignung des entwickelten Ansatzes. Unabhängig von der Lieferantenzuverlässigkeit und dem Schwankungsverhalten der Nachfrage ermöglichte der entwickelte Ansatz eine wirtschaftlich sinnvolle Positionierung zwischen Logistikkosten und Logistikleistung. Im Vergleich zu allen anderen betrachteten Verfahren zeigte sich insbesondere die Stärke der dynamischen Methodik bei saisonalen Schwankungen und positiven Trendverläufen der Nachfrage. Die dynamische Methodik wurde anschließend in einem MS Excel-basierten Demonstrator überführt. Unter Eingabe von Artikelstammdaten, Lagerzu- und -abgängen, Forecastdaten und Wiederbeschaffungszeiten lassen sich damit dynamische Sicherheits- und Meldebestände berechnen. Des Weiteren wurden Elemente zum Lagercontrolling, wie bspw. das Lagerdurchlaufdiagramm, implementiert. Damit liefern die Ergebnisse des Forschungsprojekts einen wesentlichen Beitrag zur Steigerung der logistischen Leistungsfähigkeit eines Lagers.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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