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Identifizierung von neuen maternalen Markern im ersten Trimester der Schwangerschaft zur Prädiktion der Präeklampsie

Fachliche Zuordnung Gynäkologie und Geburtshilfe
Förderung Förderung von 2010 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 172176951
 
Präeklampsie ist hinsichtlich der mütterlichen und kindlichen Morbidität und Mortalität eine der häufigsten und schwerwiegendsten Erkrankungen in der Schwangerschaft. Die Ätiologie und Pathogenese sind noch immer unverstanden. Es ist bisher nicht möglich, das Auftreten einer Präeklampsie sicher vorherzusagen, auch wenn aktuell erste zirkulierende Faktoren gefunden worden, die als Kandidaten für die Vorhersage zu Beginn der zweiten Hälfte der Schwangerschaft diskutiert werden. Die Antragsteller konnten Parameter der Herzraten- und Blutdruckvariabilität sowie serologische Marker im Zusammenhang mit Dopplerwerten der uterinen Perfusion diskriminieren, die eine gute Vorhersage der Präeklampsie zu diesem Zeitpunkt erlauben. Um aber langfristig therapeutische Ansätze entwickeln zu können, muss eine Vorhersage der Erkrankung bereits zu einem früheren Zeitpunkt der Schwangerschaft mit sehr hoher Sicherheit erfolgen. In den letzten Jahren ist das Ersttrimester-Screening (11.-14. Schwangerschaftswoche) zur Risikoabschätzung von chromosomalen Anomalien in Deutschland etabliert worden. Bisher bekannte Marker aus dem 2. Trimenon scheinen zu diesem frühen Zeitpunkt noch keine klinische Effizienz hinsichtlich einer genauen Vorhersage der Präeklampsie zu haben. Wir wollen die Untersuchung im ersten Trimester nutzen, um Blut- und Urinentnahmen aus einem repräsentativen, nicht selektionierten Kollektiv zu untersuchen. Die Antragsteller haben innerhalb einer prospektiven Studie mit 2200 Frauen Proben von 30 Frauen, die im weiteren Schwangerschaftsverlauf eine Präeklampsie entwickelten, von 26 Frauen mit späterer schwangerschaftsinduzierter Hypertonie und von 25 Frauen mit isolierter intrauteriner Wachstumsrestriktion gesammelt. Diese Proben sollen mit denen von 81 gepaarten unauffälligen Schwangerschaften verglichen werden. Durch HPLC und 2D-Gelelektrophorese in Urin und Blut sollen unbekannte Peptide identifiziert werden, mit deren Hilfe zu diesem frühen Zeitpunkt der Schwangerschaft Frauen mit späterer Ausprägung einer Präeklampsie diskriminiert werden können und die spezifisch für diese Pathologie sind. Nur mit einem solchen umfassenden Screeningansatz wird es möglich sein, die Präeklampsie am Ende des ersten Trimenon sicher vorherzusagen. Damit wird gleichzeitig die Grundlage gelegt, auch die pathophysiologischen Mechanismen, die zur Entstehung der Erkrankung führen, aufzuklären, um langfristig Therapiestrategien entwickeln zu können, die es erlauben, die klinische Ausprägung der Präeklampsie zu verhindern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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