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NMR-Konsole

Fachliche Zuordnung Physikalische Chemie
Förderung Förderung in 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 167364745
 
Erstellungsjahr 2013

Zusammenfassung der Projektergebnisse

AK Stubenrauch: Die Messungen der Selbstdiffusion von Molekülen mit der NMR-Feldgradienten-Technik gehört mit zu den besten und weltweit etabliertesten Methoden zum Nachweis der Bikontinuität einer Mikroemulsion. 2008 konnte die Antragstellerin mit der Feldgradienten-Methode erstmalig nachweisen, dass auch gelierte Mikroemulsionen bikontinuierlich sein können, d.h. dass die Anwesenheit des Gelnetzwerks die Struktur der Mikroemulsion nicht zerstört. Diese Forschungsaktivitäten wurden mit dem neuen Gerät fortgesetzt und erweitert. Zum einen wurden weitere ungelierte und gelierte Mikroemulsionen untersucht, wobei der Fokus auf Mikroemulsionen mit reinen Tensiden lag, da die Arbeiten in 2008 mit technischen Tensiden durchgeführt wurden. Die Arbeiten an den reinen Tensiden haben die Vorarbeiten bestätigt und erneut gezeigt, dass die untersuchten gelierten Mikroemulsionen eine bikontinuierliche Struktur besitzen. Zum anderen wurden Selbstdiffusionskoeffizienten in enzymhaltigen Mikroemulsionen gemessen, woraus man Informationen über die Verteilung der verschiedenen Komponenten in der Mikroemulsion erhält. Erstmalig sind auch Mikroemulsionen vermessen worden, bei denen eine der beiden flüssigen Phasen eine Ionische Flüssigkeit (IL) ist. Über die Struktur von IL-haltigen Mikroemulsionen gibt es in der Literatur sehr wenige Daten und NMR-Messungen fehlen ganz. Unsere Ergebnisse zeigen, dass auch IL-haltige Mikroemulsionen in bestimmten Temperatur- und Konzentrationsbereichen bikontinuierlich sind. AK Hunger: Die Mechanismen heterogen katalysierter Reaktionen, die an mikroporösen Feststoffkatalysatoren ablaufen, werden wesentlich vom Diffusionsverhalten der Edukte und Reaktionsprodukte bestimmt. Die NMR-Feldgradienten-Technik ist eine für die Bestimmung dieses Diffusionsverhaltens allgemein anerkannte Methode. Im Rahmen von Untersuchungen an SAPO-34, einem sehr aktuellen Katalysator für die Methanol-zu-Olefin-Umsetzung, konnte ein Zusammenhang zwischen dem Diffusionsverhalten charakteristischer Reaktionsprodukte und der Selektivität des o.g. Katalysators bewiesen werden. In Kooperation mit Prof. Klemm (gleiches Institut) und in eigenständig betreuten Qualifikationsarbeiten wurde das Diffusionsverhalten von unterschiedlich großen Molekülen in metall-organischen Gerüstverbindungen untersucht und an ausgewählten Materialien für Aromaten ein zweiphasiges Diffusionsverhalten festgestellt, das mit der Porenstruktur korreliert werden konnte. Ein weiterer Schwerpunkt in der Nutzung des Gerätes durch den AK Hunger bestand in Vorarbeiten (2 Diplomarbeiten) zu einem DFG-Projekt, für das zahlreiche In-situ-MAS-NMR-Experimente zur Bestimmung der intrinsischen Kinetik von heterogen katalysierten Hydrierreaktionen und zum Einbau von Para-Wasserstoff in Edukte dieser Reaktionen durchgeführt wurden. Darüber hinaus wurden im Rahmen von Kooperationen mit Gruppen der Nankai Universität in China, der Tokyo Gakugei Universität in Japan und der Universität Sydney in Australien zahlreiche poröse Feststoffe (z.B. FSP-Materialien, flame spray pyrolysis) charakterisiert, die zum Teil potentielle Kandidaten für Untersuchungen des Diffusionsverhaltens von Adsorbatmolekülen und Reaktanten in den jeweiligen Porensystemen sind.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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