Detailseite
Projekt Druckansicht

Beiträge des Verkehrs zur Verwirklichung einer 2000W City

Fachliche Zuordnung Verkehrs- und Transportsysteme, Intelligenter und automatisierter Verkehr
Förderung Förderung von 2010 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 166386982
 
Erstellungsjahr 2015

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Bestehende Ansätze zur mikroskopischen Abbildung des Güterverkehrs konstruieren Touren synthetisch anhand empirisch ermittelter Kennwerte. Die Planungsprobleme und Entscheidungen der Güterverkehrsakteure werden dabei nur bedingt berücksichtigt. Die Maßnahmensensitivität dieser Modelle ist limitiert und basiert nicht auf rationalen Entscheidungen. Die in der Wissenschaft inzwischen etablierten City Logistik Modelle adressieren genau dieses individuelle Entscheidungsverhalten, um verkehrspolitische Maßnahmen zu analysieren. Jedoch ist das Verkehrssystem - unter anderem zum Beispiel Stau - hier in der Regel eine exogene Eingangsgröße und zudem sind die Analyseergebnisse kaum generalisierbar. Nun gibt es allerdings prominente verkehrspolitische Maßnahmen, wie z.B. das Verbot großer Lkws in der Umweltzone, die das gesamte Verkehrssystem selbst verändern. Ein Weg damit umzugehen ist, das Verkehrssystem endogen abzubilden. In diesem Projekt ist der Schritt gelungen, Lkw neben Kraftfahrzeugen des Personenverkehrs im physischen Verkehrssystem mit einer sowohl zeitlichen als auch räumlich hohen Auflösung zu simulieren und konsistent die Rückkopplungen zwischen mikroskopischen Verhaltensmodellen und der Verkehrssimulation abzubilden. Durch die hohe Auflösung lassen sich die Effekte von differenzierten verkehrspolitischen Maßnahmen zur Steuerung der Verkehrsnachfrage detailliert studieren. Dazu gehören Maßnahmen, die momentan eine gewisse verkehrspolitische Prominenz haben, wie z.B. Einfahrverbote für große Lkw in die Umweltzone oder auch eine städtische Mautgebühr für Lkw in der Umweltzone. Darüber hinaus erlaubt uns dieser Ansatz auch, Gewinner und Verlierer einer Maßnahme zu identifizieren. Weiterhin wurde ein Simulationsmodell zur Berechnung der Gebäudeenergie entwickelt. Es ist uns hier gelungen, das Gebäudeenergiemodell mit der mikroskopischen Verkehrssimulation zu koppeln. Da das Modell mit vollständigen Tagesplänen arbeitet, können wir synthetischen Personen zu jedem Zeitpunkt des Tages modellieren, d.h. nicht nur im physischen Verkehrssystem selbst, sondern auch an den Ausführungsorten ihrer Aktivitäten. Dadurch können wir, im Gegensatz zu praktisch allen anderen Verkehrsmodellen, auch Belegungsgrade in Gebäuden modellieren und sowohl die Effekte von Telearbeit auf der einen Seite und reduzierter Arbeitsflexibilität auf der anderen Seite auf das Verkehrssystem und den Energieverbrauch studieren.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung