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Genomweite Assoziationsstudie zur Lithium-Response bei der bipolaren Störung im Kollektiv des internationalen Consortium on Lithium Genetics

Fachliche Zuordnung Biologische Psychiatrie
Förderung Förderung von 2010 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 164764196
 
Seit über einem halben Jahrhundert wird Lithium als Stimmungsstabilisierer der ersten Wahl bei der Behandlung der bipolaren Störung eingesetzt. Neben seiner nachgewiesenen antimanischen Wirkung und seiner prophylaktischen Wirkkomponente gibt es in der Literatur umfangreiche Evidenz sowohl für eine antisuizidale als auch für eine antidepressive Wirkkomponente. Darüber hinaus wird Lithium zur Augmentation der therapeutischen Wirkung von Antidepressiva bei therapierefraktären depressiven Episoden und zur Rezidivprävention bei der rezidivierenden unipolaren Depression eingesetzt. Trotz dieser langen klinischen Erfahrung im Umgang mit Lithium und trotz seines erfolgreichen Einsatz auf der ganzen Welt weiß man überraschender Weise wenig über die neurobiologischen Grundlagen des Lithiumwirkmechanismus. So gibt es nur sehr wenige pharmakogenetische Studien, welche zudem kleine Fallzahlen und unterschiedlichste Response-Definitionen aufweisen. In Zusammenarbeit mit der International Group for the Study of Lithium-Treated Patients (IGSLI) haben wir ein internationales Konsortium gegründet, um dieses Vakuum zu füllen: das Consortium on Lithium Genetics (www.ConLiGen.org). Das Gesamtkollektiv umfasst 1252 Patienten mit einer bipolaren Störung, bei denen der Phänotyp der Lithiumresponse standardisiert erfasst ist, wobei ca. 40% der Patienten eine exzellente Response unter Lithiumbehandlung zeigen. Wir wollen nun in diesem Kollektiv eine genomweite Assoziationsstudie zur Lithium-Response bei der bipolaren Störung durchführen. Das Vorhandensein reliabel erhobener phänotypischer Variablen zur Beschreibung der Lithiumresponse stellt den besonderen Wert des ConLiGen-Kollektivs dar. Von allen zur Zeit weltweit zur Verfügung stehenden Kollektiven zur Untersuchung der Genetik der bipolaren Störung, ist das unsrige das einzige, welche eine solche pharmakogenomische Studie ermöglicht. Die Ergebnisse dieser großangelegten Studie werden dazu beitragen, die molekularen Mechanismen der Lithiumwirkung besser zu verstehen und wichtige Erkenntnisse für eine personalisierte Therapie der bipolaren Störung liefern. Die genomweite Analyse des ConLiGen-Kollektivs wird neben Prädiktoren der Lithiumresponse auch genetische Korrelate der Nebenwirkungsspektra unter einer Lithiumtherapie identifizieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug USA
 
 

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