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Funktionsweisen und Struktur evidenzieller Markierungen im Slavischen (integrative Theorie mit Aufbau einer Datenbasis)
Antragsteller
Professor Dr. Björn Wiemer
Fachliche Zuordnung
Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Förderung
Förderung von 2009 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 164109367
Evidenzialität ist eine konzeptuelle Domäne, deren Funktionen auf die kognitive oder kommunikative Grundlage verweisen, anhand der ein Sprecher sich berechtigt sieht, eine Aussage zu treffen; dazu zählen insbesondere Hörensagen oder Inferenzen. Das Ziel des beantragten Projekts besteht im Aufbau einer Datenbasis, in der konventionalisierte Einheiten mit evidenziellen Funktionen nach einheitlichen semantischen und strukturellen Kriterien erfasst und damit einem typologischen Vergleich zugänglich gemacht werden. Die Datenbasis soll die Mehrheit der slavischen Standardsprachen erfassen. Aufgrund einer eindeutigen Definition des Begriffs der Evidenzialität und einer onomasiologisch ausgerichteten Taxonomie werden zunächst Lexeme, Morpheme und Konstruktionen ermittelt und systematisch anhand eines Kriterienkatalogs und über Korpora ausgewertet. Daraus erarbeitete Questionnaires wenden sich in einem Teil an „naive Muttersprachler, in einem anderen an linguistisch kompetente Informanten. Durch diese Kombination von Datenzugängen wird größtmögliche Verlässlichkeit bei der Analyse der Einträge angestrebt. Zugleich wird damit die empirische Grundlage für die Überprüfung von Hypothesen zum syntaktischen und pragmatischen Verhalten sowie zur semantischen Struktur evidenzieller Marker geschaffen. Ferner wird anhand des 1 slavischen Materials ein Modell erarbeitet, welches eine Ausweitung auf andere Sprachen erlaubt, wobei die Vergleichbarkeit durch methodische Einheitlichkeit und Transparenz erzielt wird. Die empirischen Resultate und die theoretischmethodischen Grundlagen zu ihrer Ermittlung werden in einer Monographie festgehalten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen