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Eine Erkundung des 'friedlichen' postkolonialen Staates

Antragsteller Dr. Peter Kneitz
Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung von 2010 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 162533835
 
Der gegenwärtige politische Umbruch der Republik Madagaskar bestätigt einen wichtigen Befund: Die größte Insel im Indischen Ozean ist seit der Unabhängigkeit von 1960 durch eine vergleichsweise Präferenz gewaltloser Konfliktlösungen gekennzeichnet. Wie lässt sich das erklären? Eine Antwort soll im Rahmen des vorgeschlagenen Projektes durch die Erkundung jenes durch konsensuale Pragmatik gekennzeichneten politischen Raumes gegeben werden, der auf dem Hintergrund von Zivilgesellschaft, traditionaler Ordnung und verschiedenster Aspekte der Globalisierung auf Madagaskar entstanden ist. Schwerpunkt der ausgedehnten Feldforschung im Distrikt Besalampy an der madagassischen Westküste wird es sein, die spezifischen Mechanismen der Verhandlung von Macht, der Imagination des Politischen und der Formulierung von Identität herauszuarbeiten, die über alle Divergenzen hinweg einer friedlichen Lösung zuarbeiten. Damit wird eine bislang wenig genutzte Forschungsperspektive jenseits einer Analyse von Gewalt und Konflikten postkolonialer Staatlichkeit in Afrika verfolgt. Die im März dieses Jahres eingeleitete aktuelle Phase eines politischen Übergangs, die mit den Präsidentschaftswahlen im Jahre 2010 ihren Höhepunkt finden wird, lässt dabei einen prononcierten Ausdruck der untersuchten friedlichen Gestaltungskräfte erwarten. Das Unternehmen ist Teil einer längerfristigen Forschung des Antragstellers zur politischen Dynamik und Transformation auf Madagaskar und im Indischen Ozean.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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