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Charakterisierung humaner B-Zellen Subpopulationen im peripheren Blut.

Fachliche Zuordnung Kinder- und Jugendmedizin
Förderung Förderung von 2009 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 162103855
 
Das B-Zellen Kompartiment setzt sich aus verschiedenen, vom Entwicklungstadium abhängigen B-Zellen Subpopulationen zusammen. Diese unterscheiden sich hinsichtlich phänotypischer und funktioneller Eigenschaften. Im Maussystem wurden zahlreiche Studien zur Untersuchung der unterschiedlichen Charakteristika verschiedener B-Zellen Subpopulationen durchgeführt. Im Gegensatz dazu ist das Wissen darüber im Menschen relativ begrenzt. Ziel des vorliegenden Antrages ist es, menschliche B-Zellen Subpopulationen aus dem peripheren Blut hinsichtlich Funktion und Entwicklung besser zu charakterisieren.Dabei liegt ein erster Schwerpunkt in der Charakterisierung der noch unreifen, transitionalen B-Zellen. Hierzu wurden vergleichende Studien an B-Zellen Subpopulationen aus adultem peripheren Blut und Nabelschnurblut durchgeführt. Die Ergebnisse weisen auf signifikante funktionelle Unterschiede zwischen korrespondierenden neonatalen und adulten B-Zellen Subpopulationen hin. In der Fortsetzung des Antrages soll nun untersucht werden, ob es auch Unterschiede im B-Zellen Rezeptor und Immunglobulingen Repertoire gibt und ob dabei epigenetische Mechanismen wie microRNA Expression involviert sind. Ein zweiter Schwerpunkt liegt in der Untersuchung des Effektes einer T-Zellen-unabhängigen Immunantwort nach Pneumovax Injektion (einem Poylsaccharid Impfstoff gegen Pneumokkken) auf das B-Zellen Kompartiment. In den bisherigen Untersuchungen fanden wir eine signifikante Vermehrung von IgA+ Gedächtnis-B-Zellen und ein Überwiegen an IgA+ Plasmazellen. Aus dem Maussystem ist bekannt, dass B-1 B-Zellen eine wichtig Rolle während einer Pneumokokken Infektion haben, einen großen Anteil des IgA im Serum produzieren und zudem in vitro nach Stimulation große Mengen an IgA sezernieren können. Es soll daher im zweiten Teil des Projektes analysiert werden, inwieweit Pneumovax23 induzierte IgA+ B-Zellen den kürzlich beschriebenen humanen B-1 B-Zellen ähneln. Die Ergebnisse dieses Projektes werden zu einem besseren Verständnis der Entwicklung und Funktion der verschiedenen B-Zellen Subpopulationen im Menschen beitragen. Dies ist eine wichtige Voraussetzung, um Störungen des B-Zellen Kompartimentes bei Patienten mit Immundefekten oder Autoimmunerkrankungen, wie z.B. der juvenile idiopathische Arthritis, zu charakterisieren. Das Projekt trägt zudem zu einem besseren Verständnis des Immunsystems bei Neugeborenen in Hinblick auf das B-zellen Kompartiment bei, was insbesondere zu einer Verbesserung von Impfstrategien führen kann. Eine vertieftes Wissen über die Rolle von IgA+ B-Zellen nach T-Zellen-unabhängigen Immunantworten kann wichtig für die Behandlung von Patienten mit einem allgemeinen variablen Immundefekt oder selektivem IgA Mangel sein, welche vermehrt an Infektionen mit bekapselten Erregern, wie z.B. Pneumokken, leiden können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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