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Deutsche Rabbiner im amerikanischen Exil 1933 - 1989

Antragstellerin Dr. Cornelia Wilhelm
Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2010 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 160974826
 
Erstellungsjahr 2014

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Projekt sollte Weg und Wirken deutscher Rabbiner in Amerika zwischen 1933 und 1989 als der letzten Generation des deutschen Rabbinats untersuchen. Grundlage dieser Gruppenbiographie war die Erstellung einer prosopographischen Datensammlung, die die Auswertung der Lebensläufe über eine Datenbank ermöglichen soll. Eine Zusammenfassung der Lebensläufe ist auf http://mira.geschichte.lmu.de/ einsehbar. Hier sind auch die Ergebnisse mit aktuellen archivalischen und bibliographischen Quellen und weiteren einschlägigen biographischen Quellen verlinkt. Eine interaktive Weltkarte erlaubt es, den Emigrationsweg und den Karriereweg der migrierten Rabbiner nachzuvollziehen. Die hier veröffentlichten personenbezogenen Daten wurden vom Datenschutzbeauftragten der LMU zur Veröffentlichung freigegeben und geprüft. Aus Datenschutzgründen konnten nicht alle zur Verfügung stehenden Daten im Internet veröffentlicht werden. Die wichtigsten Ergebnisse der Untersuchung waren: 1) ca. 200 Namen, die bis jetzt erhoben werden konnten. 2) Die große Bedeutung der modernen Orthodoxie im Kontext der Emigration nach 1933, die häufig verschlungenen Emigrationswegen folgte und in den USA außerhalb der Emigrantengemeinden oftmals Schwierigkeiten hatte in den alten Beruf als Gemeinderabbiner zurückzukehren, was sowohl am ethnischen Hintergrund der amerikanischen Kongregationen, wie auch der traditionellen Orthodoxie lag. 3) Die enorme Rolle der Emigranten in der amerikanischen Reformbewegung als Führungselite bis jenseits des Millenniums, vor allem in den 1970er und 1980er Jahren. 4) Ein hohes Engagement der Personengruppe hinsichtlich des Verhältnisses von Gruppe und Gesellschaft (am. Bürgerrechtsbewegung, Human Relations, interfaith dialogue), in denen sie mit besonderer historischer Autorität sprachen. 5) Signifikante Generationsbildung und Historisierung der Erinnerung als "letzte Generation des deutschen Rabbinats", die zu einer besonderen Form transatlantischer Vergangenheitsbewältigung führte.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • “German Rabbis Abroad as Cultural Agents?” European Judaism 45 (2012): 2-7
    Cornelia Wilhelm and Tobias Grill
  • “German Refugee Rabbis in the United States,” European Judaism 45 (2012): 78-89
    Cornelia Wilhelm
  • “The German Rabbinate Abroad,” European Judaism 45 (2012)
    Cornelia Wilhelm and Tobias Grill (guest editors)
  • “The German Rabbinate Abroad,” Leo Baeck Institute Yearbook 57 (2012):1-6
    Cornelia Wilhelm and Tobias Grill
  • “The German Rabbinate Abroad,” Leo Baeck International Yearbook 57 (2012)
    Cornelia Wilhelm and Tobias Grill (guest editors)
  • “The Last Generation of the German Rabbinate: Memory and Legacy German Refugee Rabbis in the United States” in panel: Migration, Memory, Gender, and Generations, Annual Meeting of the German Studies Association, Denver, CO, Oct. 6, 2013
    Cornelia Wilhelm
  • “After Nazi Persecution: German Refugee Rabbis and Diversity in American Society” in panel: Nazi-Era Refugees Confront the American World of Difference, Biennial Scholars’ Conference in American Jewish History, Atlanta, June 12, 2014
    Cornelia Wilhelm
  • “American Refugee Rabbis and the old ‘Heimat’: Moral Leadership, Memory and Righteousness” in panel: After the Holocaust: German-Jewish Refugees and Transnational Encounters with Germany, Annual Meeting of the German Studies Association, Kansas City, MO, Sept. 19, 2014
    Cornelia Wilhelm
 
 

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