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Der Wortschatz der Gefühlsbezeichnungen in fünf europäischen Sprachen: Semantik, Syntax und Diskurs

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung von 2009 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 157163377
 
Erstellungsjahr 2013

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Ausgehend von einem mehrsprachigen und interdisziplinären Ansatz (intra- und interlinguale Typologie, lexikalische Semantik, Syntax, Lexikographie, Fremdsprachendidaktik, Computerlinguistik) verfolgte dieses korpusbasierte Projekt Zielsetzungen auf unterschiedlichen Ebenen. Auf theoretischer Ebene standen insbesondere wortsemantisch und textlinguistisch verankerte Ansätze von Bedeutung im Mittelpunkt. In diesem Zusammenhang wurden zunächst Voraktivierungen (primings) des Gefühlswortschatzes auf semantischer Ebene analysiert, insbesondere in Form von statistisch signifikanten Kookkurrenzen ausgewählter Gefühlslexeme. So konnte gezeigt werden, dass ein großer Anteil der Wortbedeutung bereits in der Kombinatorik eines Basislexems abgebildet ist. Ergänzend hinzugezogen wurden Kolligationen und semantische Assoziationen (u. a. vor dem Hintergrund des Konzepts der semantic prosody) sowie Textkollokationen, -kolligationen und -assoziationen. Auf deskriptiver und analytischer Ebene hatte sich die Forschergruppe die Strukturierung des Gefühlswortschatzes und die Herausarbeitung von Unterschieden in der Konzeptualisierung von Gefühlen zum Ziel gesetzt. Zu diesem Zweck wurden neun semantische Felder ausgewählt, die die Grundlage der Untersuchung bildeten: BEWUNDERUNG, EIFERSUCHT, ENTTÄUSCHUNG, FREUDE, RESPEKT, TRAURIGKEIT, ÜBERRASCHUNG, VERACHTUNG, WUT. Die zugehörigen Gefühlslexeme wurden auf in ihrer Kombinatorik manifest werdende semantische Dimensionen hin analysiert. Weiterhin wurden die syntaktischen Relationen zwischen Basislexem und Kollokator systematisch erfasst. Schließlich wurde die Aktantenstruktur ausgewählter Gefühlsnomen und -verben untersucht, in deren Rahmen syntaktische wie semantische Aktanten erfasst wurden. Darüber hinaus wurden diskursive Aspekte ausgewählter Wortprofile analysiert. Vor dem Hintergrund der sprachvergleichenden Ausrichtung des Projektes wurden methodische Instrumente (u. a. sog. Emogramme) zur systematischen kontrastiven Analyse entwickelt, die eine vergleichende Auswertung der Einzelanalysen zu Semantik, Syntax und Aktantenstruktur erlaubten. Der didaktische Schwerpunkt des Projekts lag im Bereich der Wortschatzdidaktik und richtete sich auf die Verbesserung des Lehrens und Lernens bevorzugter lexikalischer Verbindungen. Im Rahmen des Projektes wurden didaktische Materialien (insb. interaktive Onlinetools) erarbeitet, die das Lernen von Kollokationen sowie deren Verwendung in der schriftlichen und mündlichen Textproduktion verbessern helfen. Die didaktischen Anwendungen basieren auf den Ergebnissen der Korpusanalysen, besonderes Gewicht liegt dabei auf den durch unterschiedliche Kollokatoren abgedeckten semantischen Dimensionen. In lexikographischer Hinsicht hatte sich das Projekt die Konzeption lexikographischer Mikrostrukturen zum Ziel gesetzt, die die Darstellung der Kombinatorik in einem Wörterbuch unter Angabe eines minimalen Kontextes ermöglichen. Schließlich lag der computerlinguistische Schwerpunkt des Projektes auf der Verbesserung von Software zur Berechnung von Frequenzen und syntaktischen Strukturen in großen mehrsprachigen Korpora sowie auf der Entwicklung neuer Softwareanwendungen. In diesem Zusammenhang wurde ein für alle fünf Projektsprachen vergleichbar großes Korpus erstellt (130-150 Mio. Wörter pro Sprache). Darüber hinaus wurde ein Parallelkorpus zusammengestellt, das Original- und übersetzte Texte der einzelnen Projektsprachen enthält. Unterschiedliche Datenbanken ermöglichten die Analyse der Korpusdaten (EmoConc), bieten Zugang zu den Analyseergebnissen (EmoLing) und erlauben die eigenständige Erstellung von Unterrichtssequenzen (EmoProf).

 
 

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