Runde Siedlungen des 3. Jts. v. Chr. in marginalen Gebieten Nordsyriens - Genese, Entwicklung, Untergang
Final Report Abstract
In diesem Projekt haben wir uns mit der Entstehung, Entwicklung und dem Untergang der von uns als "Runde Städte" bezeichneten Siedlungen beschäftigt. Bisher haben bisher nur die Arbeiten in Tell Chuera und Umgebung ausreichend Hinweise auf den Zeitpunkt der Gründung dieser Siedlungsform erbracht. Nur in Tell Chuera und im benachbarten Kharab Sayyar wurden bisher gezielt eine Reihe von Sondagen angelegt, um die frühe Siedlungsgeschichte rekonstruieren zu können; außerdem haben auch die Ergebnisse des Regionalprogramms mit dem Survey entsprechende Ergebnisse erbracht. Bei dem derzeitigen Forschungsstand ist es wahrscheinlich, dass Tell Chuera (und Kharab Sayyar) zu Beginn der Frühen Bronzezeit - unserer Periode Tell Chuera IA (ca. 3100 v. Chr.) - als runde, urbane Siedlung geplant angelegt wurde. Neben den städtebaulichen Elementen - wie die (innere) Stadtmauer, die zentrale Straße, der zentrale Platz - spricht auch das zu dieser Zeit bereits entwickelte, mindestens drei, vermutlich aber sogar vier- oder fünf schichtige Siedlungssystem mit Tell Chuera als zentralem Ort (ca. 50 ha), Kharab Sayyar (ca. 10 ha) als großer Siedlung der zweiten Ordnung und Mgeddi als Dorf (ca. 1ha) der dritten Ordnung für diese Annahme; daneben könnte es, wie für die Periode Tell Chuera ID belegt, auch noch Weiler und Gehöfte gegeben haben. Alle Siedlung bis zur dritten Ordnung weisen eine runde Form auf, die daher bereits zu Beginn der Frühen Bronzezeit als charakteristisch für die Siedlungsweise in diesem Gebiet angesehen werden darf; die doppelte Befestigungsmauer, d.h. die "klassische" Form der "Kranzhügel" ist somit eine sekundäre Entwicklungsstufe (Stadterweiterung), die in Tell Chuera erst gegen Ende der Periode IB oder zu Beginn der Periode IC (um ca. 2550 v. Chr.) nachzuweisen ist. Diese Form der Stadterweiterung findet sich jedoch nicht bei allen "Runden Siedlungen".
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