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Runde Siedlungen des 3. Jts. v. Chr. in marginalen Gebieten Nordsyriens - Genese, Entwicklung, Untergang
Antragsteller
Professor Dr. Jan-Waalke Meyer (†)
Fachliche Zuordnung
Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung
Förderung von 2009 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 156607077
Das vorliegende Forschungsprojekt soll in einem größeren Rahmen Untersuchungen weiterführen, die bisher von den französischen und deutschen Kooperationspartnern in ihren jeweiligen Projekten nur in Teilaspekten behandelt werden konnten: die französischen Ausgrabungen in Tell al-Rawda und die deutschen in Tell Chuera. Gemeinsam ist den betreffenden Siedlungen ihre Lage in marginalen Zonen mit geringen und wechselnden Niederschlägen (Badiya) und eine vergleichbare Morphologie (u.a. runde Siedlungsform, geplantes Straßennetz, Befestigungsmauern, Tempelform) Zudem sollen, durch Einbeziehung der syrischen Kollegen, auch die weiter östlich, jedoch in der gleichen klimatischen Zone gelegenen Siedlungen dieses Typs (u.a. Tell Mabtuh) integriert werden. Somit wird erstmals eine überregionale Studie angestrebt, in deren Mittelpunkt ein besseres Verständnis für den Anfang, die Entwicklung und das Ende dieser „Runden Städte― in den syrischen Steppengebieten sowie die zugrunde liegende Gesellschaftsstruktur und deren Subsistenzbasis steht.Zudem haben die von den beiden Grabungsprojekten bisher getrennt durchgeführten geophysikalischen und geomorphologischen Untersuchungen eine Reihe von Fragen ergeben, die sinnvoller Weise nur gemeinsam geklärt werden können. Dazu gehören die Frage der Landnahme der Steppe, der Siedlungsstruktur, die Art und Weise der Subsistenz und der Verbindungen untereinander.Die Ziele des Projektes sind recht vielfältig: neben einer chronologischen Entwicklung dieses Siedlungstyps von den Anfängen in Nordostsyrien (u.a. Tell Chuera, Tell Mabtuh) bis zur Ausbreitung nach Westsyrien (Tell al-Rawda, Tell esh-Shiá´irat, Khirbet al-Qasr) und südlich des Djebel Abd al-Aziz (Malhat ed-Deru) sollen die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den jeweiligen Siedlungsbereichen aufgezeigt werden. Weiterhin ist der Frage nach antiken Umwelt und der Landnutzung ebenso nachzugehen, wie der Rolle von pastoralen Gruppen an diesen Prozessen sowie den Möglichkeiten eines wirtschaftlichen und kulturellen Austausches.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Frankreich
Beteiligte Person
Dr. Corinne Castel