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Frühe Kulturen im Südkaukasus: Umwelt, Ressourcen und Innovationen im Mittleren Kura-Tal vom 6. bis 3. Jt. v. Chr.

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2009 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 155995893
 
Das beantragte Forschungsprogramm baut auf Vorarbeiten zweier Forschergruppen auf. Die Ergänzung um ein drittes Projekt erweitert den zeitlichen Rahmen erheblich, der nun vom Neolithikum bis zur Frühbronzezeit (6.000-2.500 v. Chr.) reicht. Durch die enge deutschfranzösische Zusammenarbeit und den Einsatz einer Gruppe von Naturwissenschaftlern werden Synergien erzeugt, die Wege zu einer komplexen Landschaftsarchäologie im mittleren Kura-Tal öffnen.Das Tal des mittleren Kura-Flusses (Georgien und Azerbaijan) ist bisher in den archäologischen Forschungen westlicher Wissenschaftler ausgespart worden, obwohl diese Region seit dem Neolithikum und bis zur Frühbronzezeit eine wichtige Rolle in der Kulturentwicklung des Südkaukasus gespielt hat. Durch den gezielten Einsatz naturwissenschaftlicher Methoden soll ein Beitrag geleistet werden, das Potential dieser Region besser zu verstehen. Alle Arbeiten sollen von intensiven Untersuchungen zur Paläoumwelt (Klima, Böden, Fauna und Flora), und zur Nutzung der lokalen Ressourcen (Stein, Obsidian, Flint, Ton, Knochen, Metall) begleitet sein, da all diese Parameter einen gewichtigen Einfluss auf den Verlauf der Kulturentwicklung hatten. Durch die marginale Lage in einer von Gebirgen geprägten Landschaft kommt der natürlichen Umwelt eine besondere Bedeutung für die Entwicklung der Bevölkerung und ihre Lebensweise zu, die im Verlauf von 3.500 Jahren wesentliche Veränderungen erfuhr. Ziel des Projekts ist eine genauere Definition der lokalen Kulturen und ein besseres Verständnis der Gründe ihres Wandels. Zu diesem Zweck wird ein Projekt beantragt, welches zum einen die Fortsetzung von bereits begonnenen Grabungen (Aruchlo, Mentesh Tepe), und dazu gezielte Untersuchungen auf anderen Fundstellen, welche spezifische Abschnitte des 3.500 Jahre umspannenden Untersuchungszeitraums repräsentieren, umfasst.Die Untersuchungen in Siedlungen, die komplementär das Neolithikum, die Kupferzeit und die Frühbronzezeit repräsentieren, werden erstmals sichere Abfolgen und Kontexte liefern, welche die Voraussetzungen für die naturwissenschaftlichen Untersuchungen der holozänen Landschaftsentwicklung und der darin entwickelten Wirtschaftsstrategien bilden. Ziel ist ein differenziertes Bild der Landschaftsnutzung in einem drei Jahrtausende umfassenden Abschnitt in diesem wichtigen Brückenland.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Gastgeberin Dr. Bertille Lyonnet
 
 

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