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Konfuzius als Ahne. Clan und Kult des Konfuzius im politischen und gesellschaftlichen Wandel Chinas vom späten Kaiserreich bis heute
Antragstellerin
Dr. Xiaobing Wang-Riese
Fachliche Zuordnung
Sozial- und Kulturanthropologie, Außereuropäische Kulturen, Judaistik und Religionswissenschaft
Förderung
Förderung von 2009 bis 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 148726978
Das Forschungsvorhaben richtet sich auf drei Aspekte der konfuzianischen Familientradition: 1.) die interne Dynamik des Kong-Clans (Konfuzius‘ offiziell anerkannter Nachkommen) in Bezug auf die Aufrechterhaltung der Stammeslinien und die Bildung von Clansegmenten; 2.) seine Interaktion mit den politischen und gesellschaftlichen Machthabern; 3.) die rituellen Festlegungen bzw. Änderungen des Konfuziuskultes in den Familientempeln. Zeitlich umfasst es 350 Jahre der jüngeren Geschichte Chinas, beginnend mit der Qing-Dynastie über die Republik und die Volksrepublik bis zum heutigen Tag. Als primäre Forschungsmaterialien dienen Archivakten, lokale Chroniken, genealogische Dokumente, Biographien und Zeitungsartikel. Neben historisch-archivalischen Untersuchungen werden auch empirische Daten durch teilnehmende Beobachtung, Interviews und visuelle Dokumentation erhoben. Grundlegende Hypothese ist, dass die Bedeutung bzw. Bedeutungslosigkeit des Konfuzianismus eine direkte Folge der politischen und gesellschaftlichen Anerkennung, Implementierung oder Ächtung ist. Auch die gegenwärtige Wiederbelebung der Opferrituale für Konfuzius entspricht der politisch gewollten Sinnsuche im post-sozialistischen China.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen